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Ein bedeutender Tag

"Onkel, weißt du, was für ein großer Tag heute ist?", fragte mich meine kleine Nichte spitzbübisch. Ich überlegte fieberhaft: Was hat der 1. Oktober Besonderes an sich? "In zwei Tagen ist Feiertag", antwortete ich schließlich und dachte, die Kleine hätte sich auf den schulfreien Tag bezogen.

BoeingDoch ich lag falsch. "Mann, Oooonkel", schalt sie mich, "heute ist der große Flugzeugtag!" Und erzählte mir, was sie gerade in der Schule gelernt hatte. Dass am 1. Oktober 1881 William E. Boeing als Sohn deutscher Einwan- derer in Detroit geboren wurde. Der clevere Ingenieur sollte einem ganz bestimmten Flugzeugtypus, der Boeing, seinen Namen geben. Das Leben Boeings ist spannend: Nach dem Studium in Yale arbeitete er erst als Ingenieur im Holz- verarbeitungsbetrieb seines Vaters, bevor er schließlich seine Leidenschaft für die Luftfahrt entdeckte – die er im letzten Drittel seines Lebens zugunsten der Pferdezucht und des Immobiliengeschäfts aufgab.

"Seit wann interessierst du dich denn für Flugzeuge? Und wieso lernt ihr das in der vierten Klasse?!", wollte ich von meiner klugen Nichte wissen. Die Frage war schnell beantwortet: Einer ihrer Klassenkameraden, ein begeisterter Bastelfreund, hatte Geburtstag und bekam von der Klasse als gemeinsames Geschenk ein Buch: "Willy Werkels Flugzeug-Buch". Es diente ihrem Klassenkameraden als Anregung, sein eigenes Flugzeug aus Pappmache zu konstruieren. Das flog zwar nicht wirklich eigenständig, wie meine Nichte mir erzählte, aber immerhin segelte es aus dem Klassenzimmerfenster im ersten Stock direkt der Lehrerin von oben auf den Hut. Und die Pädagogin nahm dieses Intermezzo zum Anlass, den Kindern ein wenig Unterricht in Technikgeschichte zu geben.

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