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Faschingsbrauchtum

CarnevalNun ist es wieder vorbei: Die Narren haben den Karneval alias Fasching lautstark und manchmal feucht-fröhlich verabschiedet. Die Bräuche rund um die lustigen Tage sind vielfältig – mancherorts ist tatsächlich die komplette Karnevalszeit, die offiziell am 11.11. um 11.11 Uhr beginnt, ein einziger Ausnahmezustand, anderen- orts konzentrieren sich die Feiern auf eine knappe Woche. Interessieren Sie die unterhaltsamsten Karnevalsbräu- che?

Los geht´s mit der „Weiberfastnacht“, die manchmal auch „Schmutziger Donnerstag“ genannt wird: Seit vielen Jahrhunderten wird der „unsinnige“ Donnerstag vor dem Faschingssonntag gefeiert. So findet sich bereits in der Schrift „Walters Werk“ im Kapitel „Der Carneval in Köln vor 1823“ dieser Abschnitt: „Die Vorfeier des Carnevals begann mit der so genannten Weiberfastnacht am Donnerstag vor demselben. Dann herrschte die ganz eigentümliche Sitte, dass Frauen und Mädchen sich untereinander die Hauben abrissen, was man Mötzenbestohl nannte. Nachmittags bewegte sich der Bellegeck, eine echt kölnische Maske, mit vielen Schellen behängt, in den Straßen herum …“ (siehe wikipedia.de).

Der Faschingsfreitag ist auch als der „rußige“ Freitag bekannt. Früher galt der Brauch, sich gegenseitig Asche ins Gesicht zu werfen – nach dem kirchlichen Verbot dieser Sitte lebte sie niemals mehr richtig auf.

Am Karnevalssamstag geht es dann richtig los: In einigen Orten wird der Endspurt in den Fasching mit Krapfen und Schmalzgebäck begangen, so dass der Tag den Beinamen „schmalziger“ Samstag erhielt. Doch am Rhein steht der Spuk im Vordergrund: Seit dem Jahr 1613, so heißt es, bildet der traditionelle Geisterzug am Fastnachtssamstag den Höhepunkt des bunten Treibens. In Blankenheim bei Köln tanzen in Laken gehüllte Gestalten mit hörnerartigen Zipfeln am Kopf durch die Gassen. Ihre Pechfackeln lodern hell in der Nacht.

Im badischen Buchenbach freut sich der ganze Ort am Faschingssonntag eines besonderen Spektakels: Hier entzünden Männer hölzerne Scheiben an einem großen Scheiterhaufen, der bereits am letztjährigen Aschermittwoch errichtet wurde, und werfen die lodernden Flammenscheiben hoch in die Luft. Zum Abschluss des zündenden Sonntags wird ein brennendes Feuerrad einen Hang hinunter gestoßen. Ob dieser Brauch böse Geister vertreiben soll oder nur eine bequeme Entsorgung des alten Holzes war, bleibt ungeklärt – auf alle Fälle ist dieser Sonntag ein Fest für die Sinne!

Der Rosenmontag ist unter den Narren wohl der wichtigste Tag: Keine Stadt, in der an jenem Tag nicht die prächtigen Karnevalszüge durch die Orte rollen. Manche Faschingsgruppe arbeitete das ganze Jahr an den Wagen und Kostümen!

Am Faschingsdienstag wird der Karneval noch einmal ausgiebig gefeiert. Der Narrensprung, wilde Gelage und Zechereien auf den Straßen beenden die närrische Zeit. Nun kehrt wieder Ruhe ein und die Menschen stimmen sich auf die Fastenzeit, die 40 Tage bis zum Ostersonntag dauert.

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