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Halloween

545421_R_K_by_Lilo Kapp_pixelio.de.jpgAm 23.09. begann der kalendarische Herbst, am 30.10. beginnt die Winterzeit. Keiner würde dran denken, den Oktober noch zum Sommer zu zählen, auch wenn die angenehmen Temperaturen des Altweibersommers definitiv wärmer als die des Monats Juli waren. Doch früher markierte die Nacht vom 31.10. zum timeMinute11Hour0101.11. den Übergang vom Sommer zum Winter wie auch den Jahreswechsel des keltischen Kalenders. In jener Nacht verabschiedeten keltische Priester den Sommer (Jahreszeit der Götter und des Lebens) und begingen feierlich die Ankunft des »Todenfürsten«Samhain (ausgesprochen: Sa huin, Bedeutung: Sommer-Ende). Samhain beherrschte den Winter.

Ein schauriger Glaube begleitete damals unser heutiges Halloween: Die Menschen fürchteten sich davor, dass sich ein Toter ihres lebendigen Körpers bemächtigen würde, um in ihm für ein ganzes Jahr zu leben also erbrachte man Opfer, um sich zu schützen.

Das Wetter unterschied sich zur Eisenzeit allerdings nicht allzu sehr vom heutigen: Auch damals musste die Ernte zum Winter eingebracht sein, die Bauern hatten dann wieder mehr Zeit für Tradition, Familie, Feiern und waren Meister darin, alle drei in eigentümlich anmutenden Ritualen zu vereinen.Ein keltischer Brauch beispielsweise veranlasste die Männer, zwei Brote in ein loderndes Feuer zu werfen. Verbrannten beide, verhieß dies eine reichhaltige Ernte im nächsten Jahr, hüpfte ein Laib jedoch wieder heraus, so bedeutete dies einen bevorstehenden Ehebruch. Getreide und seine Erzeugnisse wurden gern für besondere Prophezeiungsriten verwendet. So war es auch Usus, die Körner zur Zukunft zu befragen oder in ein Brot einen Ring zu backen wer diesen Ring dann nach dem Aufteilen des Brotes erwischte, hatte Aussicht zum Sommerbeginn zu heiraten.

Doch der wilde Halloween-Abend war mit diesen »einfachen« Bräuchen noch lange nicht zu Ende. Die Menschen verkleideten sich als Geister oder Tote, vor allem auch, um die wahren Toten, die auf der Suche nach einem lebendigen Körper waren, zu täuschen. Dennoch ging man früh zu Bett, jedoch nicht bevor nicht den Ahnen Speis und Trank in die gute Stube gestellt war, sollten sie in jener Nacht, in der es leicht war, zwischen den Welten zu wandeln, ihre Verwandten besuchen.

Auch die fortschreitende Christianisierung konnte die keltischen Riten nicht auslöschen. Erst als Papst Gregor IV im Jahre 837 veranlasste, dass am 1. November Allerheiligen und am darauf folgenden Tag Allerseelen begangen wurde, gab er den heidnischen Bräuchen ein anderes Gesicht. Halloween wurde dann erst im 16. Jahrhundert durch die protestantische Kirche geboren: Sie gab der christlichen Feier den Namen All Hallowed Evening.

Das »Trick or Treat« geht ebenfalls auf einen christlichen (und etwas makaberen) Usus zurück: »Seelenkuchen« waren im 9. Jahrhundert n. Chr. die »Treats«, auf die es junge Christen abgesehen hatten.

Am 2. November erbaten sie sich an jeder Tür solche Süßigkeiten, um als Gegenleistung Gebete anzubieten oder, sollte es keinen Seelenkuchen geben, einen »Trick«, also einen Fluch, auszusprechen.

Bild: Halloween © Lilo Kapp/www.pixelio.de


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