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Handyliteratur ist trendy

Während wir noch Bücher in gedruckter Form verkaufen, große Lagerhallen anmieten, um ein Buch über dem anderen zu stapeln, bevor sie per LKW und Post an Kunden gehen, sind die Asiaten, vor allem die Japaner, gerade dabei das Gutenberg-Universum zu verlassen. Immer mehr Japaner lesen nämlich Literatur auf ihrem Handy. Und da kann sie kein noch so kleiner Bildschirm abschrecken. Manche sollen sogar schon regelrecht süchtig nach dem Handyliteraturstoff sein. Verleger werden zu Dealern schöne Aussichten!

Es gibt sogar schon eine Sparte von Schreiberlingen, die nur noch für die Handys Literatur produzieren. Handypoeten. Aber auch Klassiker oder Bestseller werden per Handy gelesen. Ganz gierig ist die Zielgruppe nach Fortsetzungsromanen. Zahlreiche neue Webseiten bieten Bücher fürs Mobile Phone an. Durch neue Techniken, etwa schnelles Blättern im Text, und bessere Displays fördern die Handyhersteller den Trend. Besonders Frauen scheinen anfällig fürs Handylesen. Das jedenfalls hat Bandai Networks herausgefunden, eine Online-Firma, die selbst schon 150 Buchtitel für Handys im Angebot hat.

So mancher Buchmanager hierzulande wird angesichts dieser Nachrichten aus dem Land der aufgehenden Sonne schmunzeln und abwinken. Aber ihm könnte seine Arroganz bald auch hierzulande ausgetrieben werden. Noch sind Bücher für mobile Menschen auf dem Handy ein Nischenmarkt, aber sicher auch bei uns einer mit Zukunft. Man braucht sich nur in öffentlichen Verkehrsmitteln umzuschauen, um zu wissen, dass immer weniger Menschen ein Buch, aber immer mehr ein Handy in der Hand haben. Bei Chinesen und Südkoreanern ist das Handylesen schon angekommen und die Lesestoff-Distributoren verzeichnen ein verstärktes Interesse nach dieser Art von Literatur.

Zu Bandai Networks

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