Während wir noch Bücher in gedruckter Form verkaufen, große Lagerhallen anmieten, um ein Buch über dem anderen zu stapeln, bevor sie per LKW und Post an Kunden gehen, sind die Asiaten, vor allem die Japaner, gerade dabei das Gutenberg-Universum zu verlassen. Immer mehr Japaner lesen nämlich Literatur auf ihrem Handy. Und da kann sie kein noch so kleiner Bildschirm abschrecken. Manche sollen sogar schon regelrecht süchtig nach dem Handyliteraturstoff sein. Verleger werden zu Dealern schöne Aussichten!
So mancher Buchmanager hierzulande wird angesichts dieser Nachrichten aus dem Land der aufgehenden Sonne schmunzeln und abwinken. Aber ihm könnte seine Arroganz bald auch hierzulande ausgetrieben werden. Noch sind Bücher für mobile Menschen auf dem Handy ein Nischenmarkt, aber sicher auch bei uns einer mit Zukunft. Man braucht sich nur in öffentlichen Verkehrsmitteln umzuschauen, um zu wissen, dass immer weniger Menschen ein Buch, aber immer mehr ein Handy in der Hand haben. Bei Chinesen und Südkoreanern ist das Handylesen schon angekommen und die Lesestoff-Distributoren verzeichnen ein verstärktes Interesse nach dieser Art von Literatur.