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Krieg und Frieden

Krieg und FriedenEin Klassiker der Weltliteratur, ein Monumentalroman, ein Epos der Historie: Der vierteilige historische Roman von Leo Tolstoi ging in die Geschichte ein. „Krieg und Frieden“ zeichnet das Bild eines Russlands, das durch den Kampf mit Napoleon, mit Westeuropa gebeutelt wird. Sieben Jahre gewaltige Ereignisse (1805-1812) führt der Roman vor, Napoleon, Alexander I., Kutusow prallen aufeinander, „Krieg und Frieden“ ist voller gesellschaftlicher und politischer Gegensätze. 1863 erschien das Werk und gilt noch heute als Pflichtlektüre eines jeden gebildeten Lesers.

Im September ist sein Gedenktag: Geboren wurde Leo Nikolajewitsch Tolstoi am 9. September 1828 in Jasnaja Poljana. Das Adelsgeschlecht, dem er entstammte, soll angeblich vor vielen Jahrhunderten aus Deutschland eingewandert sein, die Familiennamen Dick oder Dickmann wurden in wörtlicher Übersetzung zu Tolstoi.

Leo wurde früh zum Waisen: Seine Mutter starb, als er zwei Jahre alt war, seinen Vater verlor er mit neun Jahren. Von Verwandten erzogen, studierte Leo bereits mit 15 Jahren an der Universität Kasan orientalische Sprachen, dann Recht, 1848 kehrte er auf sein Gut zurück.

Nach einem eher ausschweifenden Leben trat Leo Tolstoi 1851 als Artilleriefähnrich in ein kaukasisches Regiment ein. Im Krimkrieg wurde er zur Donau-Armee versetzt und nahm an Schlachten und Belagerungen teil. Länger als ein halbes Jahr, von November 1854 bis August 1855, befand er sich im belagerten Sewastopol in der gefährlichen "vierten Bastion". Nach dem Friedensschluss nahm er seinen Abschied und widmete nun sein Leben der Schriftstellerei: Während der nächsten 15 Jahre verfasste er seine großen Romane.

Um 1877 trat seine bedeutungsvolle religiöse Krise ein: Als einfacher Bauer lebend und arbeitend lehnte er den ihm zugestandenen Nobelpreis ab. Im März 1901 wurde er von der griechisch-orthodoxen Kirche exkommuniziert. Bereits sehr betagt verließ er 82-jährig im Winter 1910 Haus und Hof, nur wenige Tage später verstarb er am 20. November. Seinen Frieden mit der Kirche fand er nie mehr.

(Geschrieben von Matthias Stöbener)

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