
Deutschsprachige Vorschläge waren u. a. Bücherbus, Fernweh, Heilbutt- schnitten, Kladderadatsch, kristallklar, Nuckelpinne sowie Schienenersatz- verkehr und x-beliebig. Seltsam, mögen Sie denken, wir hätten doch Besseres zu bieten! So ist es nicht verwunderlich, dass das türkische "yakomoz" das Rennen machte: Dieses Wort umschreibt schillernd die Spiegelung des Mondes in einer Wasseroberfläche. Toll, nicht?
Wenn ich früher von dem Wettbewerb gewusst hätte, hätte ich wahrscheinlich "Mumpitz" eingereicht – nicht, weil das Wort so wunderbar klingt, sondern weil ich seine Entstehung so interessant finde. Im 17. Jahrhundert nämlich wurden kurzerhand die Wörter vermummen und Butzemann, die böse Gestalt aus furchteinflößenden Kindererzählungen, zum "Mummelputz" verbunden. Daraus wurde dann unser Mumpitz, der ja heute wahrlich nicht mehr bedrohlich ist, sondern eben nur Unsinn bedeutet. Wer aus einer bedrohlichen Gestalt so mir nichts, dir nichts Unfug machen kann, darf sich doch wirklich glücklich schätzen!
Das Deutsche ist reich an beeindruckenden Sinnbildern! Stöbern Sie doch einfach mal in dem Buch "Woher kommt das schwarze Schaf?" Es erklärt auf herrliche Weise Mumpitz und Co.