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Schach mal sportlich

Schach_Cornelia_Menichelli_pixelio.jpgUnter einem Nationalsport stellt man sich irgendetwas Handfestes vor. Fußball zum Beispiel, den mögen die Deutschen sehr. Oder Skifahren, wonach man in Österreich ganz verrückt ist. Auch Cricket (England) oder Bogenschießen (Bhutan) gehen noch durch. Aber Schach? Als Sportart? Wobei man sich sowenig bewegt wie Krokodile in der Sonne?


Keine Frage, das »Spiel der Könige« kann man durchaus als sportliche Betätigung betrachten. Schließlich bewegt man dabei die »kleinen grauen Zellen« und das nicht zu knapp. Wer sagt denn, dass Sporttreiben immer nur mit körperlicher Anstrengung verbunden sein muss? Denksport heißt das Zauberwort und Spiel und Sport hängen ja auch irgendwie zusammen, oder?


In Armenien jedenfalls hat man Schach zum Volkssport erkoren. Es gibt wohl niemanden unter den rund 3 Millionen EinwohnerInnen, der noch nicht mit dem königlichen Spiel in Berührung gekommen wäre. Es gehört einfach zur Alltagskultur dazu und schon die Kleinsten schieben Türme, Damen, Springer und Bauern übers Spielfeld. In der Schule ist das Schachspiel Pflichtfach und es gibt eine eigene Schachakademie zur Rekrutierung des Nachwuchses. Erfolgreiche Schachspieler werden in dem kleinen Land im südlichen Kaukasus wie Popstars gefeiert und Siege in den Abendnachrichten vermeldet. Natürlich hat Armenien auch einen eigenen Schachweltmeister: Tigran Petrosjan, der in den 1960er-Jahren als nahezu unbezwingbar galt. Zwar spielte das Superhirn damals unter der Regie der Sowjetunion, zu der Armenien gehörte, das schmälert seine Beliebtheit allerdings nicht. Tigran Petrosjan ist armenischer Herkunft und das macht ihn zum Nationalhelden.


Woher rührt die Vorliebe der armenischen Bevölkerung für Schach? Man weiß es nicht. Jedes  Land wählt den Sport, der am besten zur nationalen Identität passt. Da sich die ArmenierInnen seit jeher als Volk von KünstlerInnen und DenkerInnen betrachten, suchte man sich folgerichtig das ehrwürdige Strategiespiel aus. Bildung spielte in dem kaukasischen Gebirgsstaat schon immer eine große Rolle, Analphabetismus gibt es kaum. Selbst die BBC bezeichnete Armenien als »cleverste Nation der Welt«, wie »Der Spiegel« vermeldete (Ausgabe 48/2011). Da kann man auch verschmerzen, dass Landwirtschaft bei dem kargen Boden ein schwieriges Geschäft ist und auch Wirtschaft und Industrie nicht weit entwickelt sind.


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Geschrieben von Petra Anne-Marie Kollmannsberger



Bild: Schach © Conny Menichelli/www.pixelio.de

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