Ich persönlich halte diese Idee ja für ziemlich abgefahren, aber auf der anderen Seite bin auch sehr gespannt auf ihre Erlebnisse, die sie mir hoffentlich ausführlich berichten wird. Meine Frau und ich überlegten, was wir unserer Freundin als Zeitvertreib für den langen Flug schenken könnten. Einen Reiseführer für Kansas City hielten wir für unangebracht, sie will sich schließlich nicht die Stadt ansehen, und was Musik angeht – nun, da sind wir ein wenig vorsichtig geworden. Wer weiß, ob sie nicht an den Nordpol abhaut, wenn in irgendeinem Song die eisige Kälte der Antarktis besungen wird …
Aber ich würde nicht bei Jokers arbeiten, hätte ich nicht bald das passende Geschenk gefunden: „Train Days“ heißt die spannende und auf Deutsch übersetzte Autobiografie von Eddy Joe Cotton, der als 19-Jähriger abhaut, um auf Güterzügen durch Amerika zu fahren – ohne Ziel vor Augen.
Vielleicht nimmt unsere Freundin den Roman zum Anlass, ihre eigene „Zuggeschichte“ zu schreiben?
(geschrieben von Matthias Stöbener)