Wie meiner Bekannten geht es vielen. Prominentestes Beispiel ist Miriam Meckel, ehedem Deutschlands jüngste Professorin, Regierungssprecherin und Staatssekretärin. In ihrem Buch „Brief an mein Leben – Erfahrungen mit einem Burnout“ schildert die Expertin in Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, wie es ist, wenn der Körper plötzlich die Notbremse zieht. Wenn der Gang zur Arbeit wie bei Silvia unerträglich wird. Wenn Heulkrämpfe und Schüttelfrost das Arbeiten unmöglich machen und man wie gelähmt auf dem Bürosessel klebt – unfähig in die Besprechung, zum Chef oder auch nur ans Telefon zu gehen. Dass es in Zeiten von Wirtschaftkrise und Stellenabbau mutig, ja kühn ist, eine gut bezahlte Position mit Aussicht auf den Chefsessel aufzugeben, tritt dabei in den Hintergrund.
Darin liegt wohl das Gute am Burnout: Zum Stillstand gezwungen muss man sich wieder auf das Wesentliche im Leben besinnen – die Gesundheit und das private Glück.