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1.000 Autoren reichen

Die deutschsprachigen Verlage produzieren jedes Jahr etwa 90.000 neue Bücher. Eine Unmenge an Büchern, die es, glaubt man einer Studie der GfK-Buchmarktforschung, überhaupt nicht braucht. Um Umsätze zu machen, braucht der Buchhandel eigentlich nur Spitzenautoren. Gut, ein bisschen übertrieben ist das, aber die Tendenz stimmt.

So hat das Marktforschungsinstitut aus Nürnberg 177 Mio. verkaufte Romane im Jahr 2006 gezählt. Davon stammten 53 Mio., also etwa 30 Prozent, von nicht mehr als 100 Bestsellerautoren. Pro Bestsellerautor wurden also 530.000 Exemplare verkauft. Wenn man schaut, wie viele Romane die Top-1000-Autoren verkauften, so ergeben sich 116,8 Mio. Romane. Da sind wir dann schon bei Zweidritteln des Marktes.

Tja, was ist daraus zu folgern? Die GfK meint, die Kunden bräuchten Orientierung, deshalb würden sie immer wieder zu den gleichen Autoren greifen. Wie die Lemminge folgen sie den großen Stapeln, den großen Werbeplakaten, dem, was Frau Dingsbums im Fernsehen sagt.

Mal ein ketzerischer Vorschlag: Vielleicht sollten sich die Verlage auf die 1.000 bestgängigen Autoren beschränken. Die Buchhandlungen könnten sich verkleinern, bräuchten weniger Miete zahlen, die Kunden wären nicht mehr eine unüberschaubaren Titelmenge ausgesetzt und die 1.000 Bestsellerautoren könnten noch das letzte Drittel des belletristischen Marktes, das ihnen noch fehlt, unter sich aufteilen.

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