Einer dieser Prominenten, die im Januar geboren sind, ist einer meiner Lieblingsautoren, der große Kurt Tucholsky. Besonders ein Satz von ihm blieb mir für immer im Ohr: "Erfahrung heißt gar nichts. Man kann seine Sache auch 35 Jahre schlecht machen." O ja, wie Recht er hat!
Der deutsche Schriftsteller und Kritiker, vor allem auch bekannt durch sein Urteil "Soldaten sind Mörder", wurde am 09.01.1890 geboren und verstarb am 21.12.1935. Er wurde vom Nazi-Regime aus Deutschland vertrieben und starb im schwedischen Exil durch eigene Hand.
Seine Texte stecken voll leichter Weisheiten. Spielerisch versteckte der depressive Autor seinen Zynismus und seine Ironie in melancholischen Titeln. Wer sonst als Tucholsky käme auf die Idee, mit der Überschrift "Sehnsucht nach der Sehnsucht" ein durch und durch eindeutiges Liebesgedicht, fast im Stile Bert Brechts, zu tarnen? Oder wie verstehen Sie diese Strophe:
"Wir brauchen alle etwas, das das Blut
Rasch vorwärts treibt?
Es dichtet sich doch noch einmal so gut,
Wenn man beweibt."
Ach, Kurt Tucholsky erfreut mich immer. Die Kunst seiner Schreibweise, die ungewöhnlichen Gedankenspielereien, die gewagten Wortkombi- nationen – unübertroffen spritzig und dennoch tiefgründig präsentiert er in jedem seiner Werke gleichsam ein Bildnis seiner selbst.
Und weil ich von Tucholsky so angetan bin, habe ich ein Special zu ihm erstellen lassen. Ich hoffe, Sie entdecken ihn auch für sich!