Sie gehen weg wie warme Semmeln und sind genauso schnell wie diese in aller Munde: Bestseller. Wenn alle das lesen, was alle lesen, muss mehr dahinter stecken als „nur“ ein gutes Buch: Bestseller bringen zum Ausdruck, was die Menschen bewegt. Ob „Feuchtgebiete“ von Charlotte Roche oder Michael Winterhoffs „Warum unsere Kinder Tyrannen werden“ – Bestseller sprechen dem Volk aus der Seele.
Und das „Beste“ an solchen Bücher ist: Um sie feiern oder kritisieren zu können, muss man sie nicht einmal gelesen haben – zu Körperhygiene und Kindererziehung hat ja jeder was zu sagen.
Das „Blöde“ an Bestsellern: Sie lassen sich nicht wirklich planen – weder von den Verlagen noch von den Autoren. Der Weg, der direkt in die Bestseller-Listen führt, liegt im Dunkeln – und viele bleiben auf der Strecke.
Um einige davon kümmern sich dann diejenigen, die aus Prinzip alles meiden, was alle lesen – die gibt es nämlich auch noch. Und das ist gut so.
(Geschrieben von Kathrin Kirschbaum)