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Der andere Weg

Derandere WegManch einer geht den Jakobsweg: Zu sich selbst finden, sich selbst kennen lernen, sich eine Auszeit nehmen – das sind meist die Beweggründe, die Menschen dazu treiben, für einige Tage oder auch Wochen ihr Haus zu verlassen und sich den Strapazen eines Fußmarsches zu stellen.

Mein Freund Joachim zog letzten Sommer los, um ein Teilstück des Jakobswegs zu absolvieren. Er brach vorzeitig ab, nicht nur, weil er einmal umknickte und sein Knöchel geschwollen war. Er beendete seine Route vor allem deswegen verfrüht, weil er die vielen Mitpilger um sich herum nicht mehr ertragen konnte. Einsam hatte er sich seinen Weg vorgestellt, mühsam und hart. Und dann fand er sich inmitten fröhlich plappernder Wanderer, die genau wussten, wo sie die Nacht verbringen und wo sie ihr nächstes Essen herbekommen würden.

Auf der anderen Seite gibt es viele Menschen, die den Jakobsweg tatsächlich „erleben“: Vielleicht haben sie eine andere Route gewählt, vielleicht eine andere Jahreszeit, ich weiß es nicht. Vielleicht haben sie auch einfach eine andere Einstellung.

So wie Andreas Altmann: Er ging nicht den Jakobsweg, der Einsamkeit und Entbehrung vortäuscht. Er entschied sich für eine Route, die unzählige Menschen schon mit dem Auto gefahren sind. Andreas ging von Paris nach Berlin. 34 Tage, 33 Nächte war er unterwegs. Ohne Geld, ohne Essen, ohne Netz und doppelten Boden startete er im heißen Sommer des Jahres 2003. Was Andreas Altmann auf seinem ganz persönlichen Jakobsweg erlebte, ist in seinem Buch „34 Tage, 33 Nächte“ zu lesen. Eine faszinierende Geschichte!

(geschrieben von Matthias Stöbener)

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