Deutschlands erfolgreichster Autor

      7 Kommentare zu Deutschlands erfolgreichster Autor
hohlbeinEs gibt einen deutschen Autor, der wie kein zweiter die Gemüter in meinem Bekanntenkreis spaltet: Wolfgang Hohlbein. Der Fantasy-Schreiber gehört mit rund 35 Millionen verkauften Werken zwar zu Deutschlands erfolgreichsten Schriftstellern. Bei über 200 Werken ist meiner Meinung nach allerdings auch einiges dabei, auf das, verzeihen Sie meine Direktheit, die Welt hätte verzichten können. Leider habe ich von ihm bislang nur Bücher gelesen, die in eben diese Kategorie fallen. Ich denke da vor allem an seine Horror-Werke „Der Inquisitor“ und „Am Abgrund“.

Zu Gute halten muss man ihm allerdings, und so argumentieren auch seine Verehrer unter meinen Bekannten, dass er aus einem schier unermesslichen Einfallsreichtum schöpft und fast alle Genres bedient. Fantasy, Horror, Kinderromane, historische Romane, Science Fiction, es gibt kaum einen Bereich, zu dem Hohlbein noch kein Buch geschrieben hat. Es fehlt höchstens noch eine wissenschaftliche Abhandlung. Aber vielleicht schreibt er die ja auch noch.

7 thoughts on “Deutschlands erfolgreichster Autor

  1. SaraSalamander

    Und manchmal spaltet er nicht nur seine Leserschaft, sondern sogar den einzelnen Leser an sich.

    Ich verehre ihn. Und ich finde ihn Schrott. Er hat großartige Werke. Und er hat Müll. Er hat Bücher geschrieben, die ich schon vielfach gelesen habe. Und solche, die ich nach wenigen Kapiteln abbrach. Er hat für Professor Zamorra geschrieben, sogar Barbie hat er verfasst! Indiana Jones und vieles andere mehr. Er ist ein Meister. Aber leider wird er immer mehr zu … naja, das Fließband stört mich nicht einmal. Aber der Stil … früher bewunderte ich ihn, denn er vermochte und vermag es wie kaum ein anderer, einen winzigen Moment von nur einer Sekunde auf eine halbe Ewigkeit hin auszudehnen. Unglaublich spannender Effekt. Nur leider wendet er diesen Effekt zuviel an inzwischen, und wo er früher ein einziges Buch brauchte, schreibt er heute vier. Werke wie Anders, Genesis oder dergleichen, die man locker in ein einzelnes Buch hätte packen können ohne jeglichen Verlust. Wenn jeder Regentropfen wie eine Kinderfaust an die Scheibe hämmert, jedes Geräusch klingt wie das Starten einer Concorde, jeder Schmerz glühende Eisen in sein Hirn brennt und jede Wahrnehmung das Blut in den Adern gefrieren lässt und ein Geruch nur aus der Hölle sein kann, dann mag das kurze Zeit interessant sein, mich aber nach wenigen Seiten nur noch langweilen. Wo es nur noch Höhepunkte gibt, wird es mir schnell zu langweilig, und manchmal lobe ich mir auch Bücher ohne Action … Hohlbein hat verlernt, seine Leser durch Handlung statt durch Höhepunkte zu unterhalten … das bedauere ich sehr …

    inzwischen halte ich es mit Hohlbein, so wie Stephen King seine Werke beschreibt: als FastFood. Es mag gute Fünf-Gänge-Menus geben, aber er selbst sagte von sich, er könne das nicht, dafür aber könne er Hamburger braten wie kein anderer.

    Jau, und so sehe ich es: ich ernähre mich gesund. Aber manchmal braucht es einfach einen fettigen, triefenden, ungesunden, glibbrigen Hamburger. Dann geh ich in die Bücherei und hol mir den neuesten Hohlbein. Lese ihn. Lästere, habe Sodbrennen, bin danach nicht wirklich satt. Aber ich habe es genossen und werde es wieder tun …

    Tipps zu Hohlbein:

    „Der Greif“ (Fantasy für Jugendliche, DAS Werk unter den Werken gemeinsam mit seiner Frau im Bereich Neuzeit-Fantasy)

    „Märchenmond“ (Fantasy für Jugendliche, spielt in einer fiktiven Welt, DAS Werk unter den Werken mit seiner Frau im Bereich HochFantasy)

    „Azrael“ sehr guter Horror. Baukastenprinzip, aber für mich eines der besseren bis besten, …

    Hagen von Tronje, die Nibelungen mal aus Sicht des Bösewichts. Und auf einmal ist Hagen der Gute und Siegfried der Böse, obwohl die Geschichte die Gleiche ist, das Werk ist SEHR gelungen!

    Das Siegel, historischer Roman, der seinesgleichen sucht, meiner Ansicht nach. Nicht vergleichbar mit Lorentz, Kinkel, Follett oder anderen, aber mir gefällt Hohlbein in diesem Genre besser als die anderen, und das Siegel ist einer meiner Favoriten …

    naja, nur mbM, kann sein, dass Dir die Bücher nicht so zusagen … aber einen Versuch wäre es wert, Bibliotheken kosten nicht viel, und angelesen weglegen kann man ihn immer noch 😉

    ABER: bitte nicht auf die Hörbücher zurückgreifen. Die von ihm gelesenen sind grauenvoll, und die anderen … naja, Nemesis und Genesis sind prima gekürzt, da lohnt es sich. Die anderen aber sind teilweise Schrott, z.B. den Greif kann man vergessen, so klasse das Buch sein mag!

  2. Michael Andres

    Hallo,

    hmmm … nichts gegen Blogeinträge (ich unterhalte selber einen), aber ich vermisse eine Aussage.
    Bei Jokersblog geht es doch eher nicht darum ein privates Tagebuch zu führen (wie ich), sondern dass ihr diese Plattform nutzt, um mehr Platz für eure Texte zu haben.

    Prinzipiell würde ich es sogar begrüssen, wenn Mitarbeiter von JOKERS hier einen persönlichen Blog draus machen, oder zumindest um ganz persönliche Meinungen, diesen Blog erweitern würden.
    In gewisser Weise würde es JOKERS sogar „freundlicher“ machen (mir fällt gerade kein passendes Wort ein. Gemeint ist Kunden näher, Leute wie Du und ich etc.).
    Aber eine Aussage sollte ein Artikel schon haben.
    Ich persönlich lese allzu gerne Fantasy, aber keinen Hohlbein. Sein Schreibstil spricht mich nicht an. Ich bevorzuge derzeit Bernhard Hennen. Dennoch schätze ich die Kunst Herrn Hohlbeins sehr. Schreibt er doch ganze Bücher fertig, in einem Zeitraum, wo viele andere immer noch am Exposee arbeiten.
    Wirklich beeindruckend.

    Mein Rat:
    Nutzt das Medium auch weiterhin, aber haltet am Zeitgeschehen fest, ohne das dieses zu einem „privaten Tagebuch“ wird.

    Mit liebem Gruß aus dem Osnabrücker Land,
    Michael Andres

  3. Michael Andres

    @ Matthias

    Lieber Matthias, du hast vollkommen recht. Niemand ist perfekt und darum war meine Wortwahl auch etwas zu harsch. Den Konsens lasse ich so stehen, aber für die Wortwahl möchte ich mich doch entschuldigen.

    Also … stell das Bier kalt, ich mache schon das Popkorn 😉

    @ SaraSalamander

    Vielen Dank für deinen wunderbaren Kommentar.
    Aber was bitte bedeutet „mbM“?
    Da das „M“ sowohl Matthias als auch Michael bedeuten kann, reagiere ich einfach mal obgleich es vielleicht garnicht an mich gerichtet war. 🙂
    Ich habe einige Hohlbein gelesen und bin seit knappen 34 Jahren Inhaber eines Bibliothekausweises (an diversen Wohnorten).
    Den Ausweis nutze ich sehr, dennoch findet sich bei mir ein ziemlich großer „Schatz“ an Fantasie-, Kampfkunst- und Religionsbüchern.

    Bei sehr vielen Büchern bin ich dankbar das ich es „vorab“ über die Bibliothek lesen konnte. Es spart letztendes Geld.

    Worin ich mich zuletzt positiv verbissen hatte, war von Mark Anthony die letzte Rune (12 Bände). Supergut.

    Und nun lasst es euch gut gehen. Popkorn ist fertig.

    Gruß
    Michael

  4. SaraSalamander

    upps, sorry, dabei mag ich es selbst nicht, wenn jemand mit Abkürzungen schreibst, und schon rutscht es mir selbst raus … mbM … „meine bescheidene Meinung“ (imHo, in my humble opinion) …

    nope, Popcorn gibt es nicht bei mir, aber frischer Käsekuchen duftet noch im Ofen, den gibts nachher, magst ein Stück ab? 😉

    was das „private Tagebuch“ betrifft … da scheiden sich die Geister. Ich lese in meiner Buchblogrunde diesen hier mit am liebsten, weil er nicht so ganz Geschäft aber auch nicht wirklich Tagebuch ist, das „dazwischen“ gefällt mir sehr gut … grad dieser Beitrag hier hat doch mal ein wenig für Kommentare gesorgt, wo es sonst eher still ist hier, also hatte er doch eine Aussage bzw einen Effekt 😉

    und, jau, das frage ich mich auch oft, ob Hohlbein wirklich alles selbst schreibt oder ob da noch andere mit dahinterstecken. Sein Stil ist ja doch sehr markant, leicht zu kopieren inzwischen in Wortwahl und Technik, die Handlungen nach einem simplen Baukastenprinzip, das recht leicht zu durchschauen ist … ich halte es für sehr gut möglich …

  5. Michael Andres

    Moin SaraSalamander,

    vielen Dank für die Aufklärung, was denn die Abkürzung zu bedeuten hat. Auf soetwas simples bin ich nicht gekommen 🙂

    Ein Stück Käsekuchen nehme ich gerne. Vielleicht eine Tasse Tee dabei, oder doch lieber ein Wasser?

    Was diesen Blog betrifft, so ist es halt etwas befremdlich in Deutschland eine Firma zu finden, die einen Weblog führen lässt und diesen nicht restriktiv unter Firmenleitung hat. Aber man kann sich daran gewöhnen und wie ich schon schrieb macht es mir „mein Jokers“ freundlicher.

    Mit der Zeit, Jokers und dieser Blog sind ja schliesslich bei den Suchmaschinen gelistet, wird es hier sicherlich um einiges voller werden. Das „Gewinnspiel“ wird dazu bei tragen.

    War Hohlbein nicht derjenige, der zusammen mit seiner Frau an den Geschichten schreibt?
    Dennoch halte ich es für unwahrscheinlich das kein/e Ghostwriter daran beteiligt ist/sind, dafür ist die Masse einfach zu groß und zu schnell verfügbar. Aber, vielleicht irrt man sich ja auch und es fließt einfach nur so aus der Feder. Letzten Endes aber auch egal, da nur die Qualität überzeugt.
    Wirklich erbärmlich empfinde ich das ewige Warten lassen auf den nächsten Eragon. Da scheint der Verlag kräftig zu schnarchen und hat mich bereits als Kunden verloren.

    So, nun lass es uns schmecken.
    Gruß
    Michael

  6. SaraSalamander

    Hohlbein schreibt ab und zu zusammen mit seiner Frau, das bekannteste Werk davon Märchenmond. Auch der Greif, Spiegelzeit, Midgard, Unterland, das Buch, Dreizehn, viele andere noch. Diese Werke von ihm haben ihm, zumindest meiner Meinung nach (Zahlen kann ich nicht nennen, da fehlt mir das Hintergrundwissen) in Deutschland den Durchbruch gebracht, davor war er ein Autor, der mal hier mal da mal dort schrieb und nicht wirklich einen Namen hatte, aber Märchenmond hat ihm einen Namen verschafft, und seitdem lesen vermutlich ein paar mehr Leute seine Bücher, da sie dann erfuhren, dass er auch anderes geschrieben hat und Weiteres schreibt.

    Was ich etwas irritierend finde, was vom Verlag aber wohl so gewollt ist: die Bücher zusammen mit seiner Frau sind in einem recht auffälligen Design mit hohem Wiedererkennungswert. Diese Bücher gefielen inhaltlich. Und viele neue Werke von ihm, die er auch ohne seine Frau schreibt, sind ähnlich gehalten, sodass man als Leser nur „Hohlbein“ auf dem Cover liest, das Layout sieht und denkt „hey, wow, wieder eines davon, könnte gefallen“ … und dann die große Enttäuschung …

    er hat auch ein oder zwei Bücher mit seiner Tochter Rebecca zusammen geschrieben, glaube ich, bin aber nicht sicher. Sicher bin ich mir allerdings, dass seine Tochter selbst auch mindestens ein Buch (oder auch mehrere, da bin ich mir unsicher) geschrieben hat …

  7. Lars

    Gerade „Der Inquisitor“ fand ich noch recht ansprechend! Wirklich grauenhaft – von WH wohl unbeabsichtigt – fand ich die „Hexer“-Romane.
    Wahrscheinlich liegt es an seinem unglaublichen Schreibtempo, dass er dermaßen viel, nun ja, nicht besonders gelungene Romane auf den Markt wirft. Ich fände es spannend, wenn er sich mal ein, zwei Jahre Zeit zum Schreiben ließe, ob dann ein wirklich herausragendes Buch zum Vorschein käme.
    Momentan ist er so was wie der McDonald’s unter den Autoren: Kann man essen, macht aber nicht satt.

Comments are closed.