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Die Frage nach dem Sinn

Ein Junge sitzt im Pflaumenbaum und verweigert sich dem Leben. Anstatt in die Schule zu gehen und sich mit Gleichaltrigen zu treffen, provoziert Pierre Anthon seine vorbei gehenden Mitschüler. Er wirft mit Pflaumen und ruft: „In demselben Moment, in dem ihr geboren werdet, fangt ihr an zu sterben. Und so ist das mit allem.“ Auf Dauer beginnen seine nihilistischen Ansichten an den Seelen seiner Kameraden zu nagen. Schließlich beschließen die, Pierre Anthon das Gegenteil zu beweisen.

Ein fatales Spiel nimmt seinen Lauf, in dem sich die Kinder zu immer größeren Opfern anstacheln, die sie auf dem „Berg der Bedeutung“ im örtlichen Sägewerk stapeln. Es beginnt mit einem Paar grüner Sandalen, geht weiter mit einem geliebten Hamster und endet damit, dass ein Mädchen seine Unschuld und ein leidenschaftlicher Gitarrenspieler seine Finger opfern sollen.

Der Jugendroman „Nichts“ der dänischen Autorin Janne Teller provoziert vor allem Erwachsene. Es ist wohl die Fragestellung des Buches, die irritiert. Denn abseits romantisch-verklärter Vampir-Idyllen oder actionlastiger Zauberei stellt Teller die eher unspektakuläre Frage nach dem Sinn des Lebens und beantwortet sie kurz darauf selbst: In Geld und Ruhm liegt er schon mal nicht. In der heutigen Zeit der Möchtegern-Superstars und Castingshows ist diese Theorie erfrischend ehrlich. Wahrscheinlich macht das diesen Roman so umstritten.

Bild: knipseline/pixelio.de

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