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Die Puppen tanzen – seit 60 Jahren!

Einer der Vorteile, die ein Leben in Augsburg hat: man hat die Puppenkiste vor der Türe und kann sie live Augsburger_Puppenkistegenießen. Für alle, die diesen Standortvorteil nicht haben, gibt es aber glücklicherweise das Fernsehen bzw. DVDs! Und das kam so:

1952 entdeckte Hanns Fahrenburg, der damalige Leiter des Hamburger Senders NWDR, die Puppen auf der Augsburger Herbstausstellung. Die »Kiste« spielte hier sozusagen um ihr Leben, denn finanziell stand das 1948 gegründete Theater noch auf sehr wackligen Beinen. Schon wenige Monate später, am 21. Januar 1953, kam die erste Marionetten-Geschichte live (!) im Fernsehen: »Peter und der Wolf«. Es folgten acht Live-Sendungen beim Hessischen Rundfunk.

Der endgültige Durchbruch gelang mit dem ersten Mehrteiler – »Die Geschichte der Muminfamilie« – und die Aufzeichnungen wandelten sich nach und nach in richtige Fernsehfilme. Der Erfolg und die neuen technischen Möglichkeiten führten allerdings dazu, dass sich die Fernsehproduktionen mehr und mehr von der »Kiste« abkoppelten. So wurden so bekannte Stücke wie »Urmel aus dem Eis« oder »Jim Knopf« in Augsburg gar nicht gespielt! Man verwendete nämlich inzwischen so aufwändige Effekte, dass eine Live-Darstellung überhaupt nicht möglich gewesen wäre.

Allein für drei bis vier Sendeminuten benötigte man einen ganzen Drehtag mit allem Pipapo. Mit viel Aufwand und Liebe zum Detail entstehen über viele Jahre mehr als 100 TV-Produktionen – viele von ihnen genießen heute Kultstatus bei Jung und Alt! Und auch das Fernsehen, das die Marionettenfilme schon als unzeitgemäß abgetan hatte, besinnt sich und nimmt die »Kiste« im Jubiläumsjahr wieder ins Programm. Wer die Filme »für die Ewigkeit« und zum »Immer-wieder-gucken« selber besitzen möchte, der wird hier fündig:

http://www.jokers.de/1/augsburger-puppenkiste/augsburger-puppenkiste-dvd.html

Autorin: Kathrin Kirschbaum
Bildquelle: Immanuel Giel / Wikimedia Commons

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