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Die spinnen, die Amis

Millionen Schadensersatz für verbrühte Finger, gute Chancen, ebenso viel für "verschnittenes" Haar vom Friseur zu erhalten: Amerika setzte schon immer Exempel, wenn es um die Rechtsprechung geht. Was allerdings jetzt im Bundesstaat Nebraska vor irdischen Gerichten behandelt wird, liest sich fast wie eine Satire.

Dort suchte man nämlich nach dem Verantwortlichen für Naturkatastrophen, die Amerika heimsuchen. Dem Bezirksgericht Douglas war nichts anderes als eine Anzeige gegen Gott höchstpersönlich in den Briefkasten geflattert: Ernie Chambers, Abgeordneter im US-Bundesstaat Nebraska, schlussfolgerte nämlich durch logisches Überlegen, dass Gott der Schuldige an den Natur-Tragödien sei und klagte ihn vor dem für ihn zuständigen Gericht an.

Der Wille zum Recht und das Streben nach GlückIch warte gespannt auf den Entscheid des irdischen amerikanischen Gerichts bezüglich des Fehlverhaltens des überirdischen Angeklagten. Wer weiß, welche göttlichen Konsequenzen das Urteil hat, wie es das Rechtsempfinden beeinflussen oder auf die Probe stellen wird. Gibt es auch für den Herrn im Himmel verbindliche Normen, an die er sich bitteschön zu halten hat? Wer wird Gott vor dem Gericht vertreten? Was, wenn der prominente Angeklagte verurteilt wird? Wie will man ihn zur Rechenschaft ziehen? Fragen über Fragen.

"Der Wille zum Recht und das Streben nach Glück". So der Titel eines Werkes, das wir gerade im Angebot haben. Nein, nicht die Anklageschrift, die in Douglas verlesen wird! Nein, ein Buch, das die Frage zu klären versucht, ob es auch dann verbindliche Normen für alle geben kann, wenn Menschen grundverschiedene Ansichten, Weltanschauungen und Religionen vertreten. Für mich fast so spannend wie der Verlauf des Prozesses in Douglas.

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