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Die Stars an Fäden feiern 65. Geburtstag

Eine kleine Kiste mit großen Stars: Sie sind aus Holz, hängen an Fäden und verbreiten einen ganz besonderen Charme. Wenn die Figuren der „Augsburger Puppenkiste“ über die Bretter, die die Welt bedeuten, trippeln, sind große und kleine ZuschauerInnen vollkommen in den Bann geschlagen. Die winzige Guckkasten-Bühne in dem berühmten Marionetten-Theather in der Augsburger Altstadt wirkt plötzlich riesengroß, wenn die kleine Hexe oder der Räuber Hotzenplotz ihr Unwesen treiben. Seit 65 Jahren begeistert das Theater in der Kiste Alt und Jung.

Augsburger Puppenkiste

1948 gründete Walter Oehmichen (1901 – 1977) das legendäre Kisten-Theater, das im historischen Heilig-Geist-Spital in Augsburg ein Zuhause fand. Bereits fünf Jahre zuvor hatte er den „Puppenschrein“ ins Leben gerufen, der jedoch 1944 bei einem Bombenangriff zerstört wurde. „Oehmichens Marionettentheater“ aber lebt bis heute und ist wie in den Anfangszeiten ein Familienbetrieb. Die Puppen werden selbst geschnitzt, die Inszenierungen geplant, die Bühnenbilder in Eigenregie entworfen. Inzwischen hat die Enkelgeneration – Klaus und Jürgen Marschall – die Leitung übernommen.

Die allererste Produktion in der Augsburger Kiste war übrigens „Der gestiefelte Kater“ und er wird noch heute gespielt und gerne gesehen. Es folgten unzählige Märchenaufführungen – und für „die Großen“ Stücke wie „Eine kleine Zauberflöte“, „Die Dreigroschenoper“ und das jährlich aktualisierte „Kabarett“.

Im Jahr 1953 flimmerte die Puppenkiste erstmals über den Bildschirm: „Peter und der Wolf“ wurde gezeigt – der Anfang einer großen TV-Karriere der hölzernen Stars!

In den 1960er-Jahren wurden in Oehmichens Marionettentheater erstmals Geschichten engagierter KinderbuchautorInnen wie Michael Ende und Max Kruse fürs Puppenspiel adaptiert und als Fernsehproduktionen inszeniert. Und weil die kleine Bühne nicht genug Platz bot, funktionierte man kurzerhand das Theater-Foyer zum Studio um. Dort entstanden die legendären Aufführungen von „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“, „Urmel aus dem Eis“, der „Muminfamilie“ und vielen anderen. Und hier konnte sich auch das berühmte „Plastikfolienmeer“ entfalten, über das Jim Knopf & Co. schippern und das die Fans der Kiste so sehr lieben – aufgespannt aus unzähligen Metern Klarsichtfolie und bewegt durch einen Föhn.

1997 hieß es: „Puppenkiste goes Hollywood“! Da nämlich schaffte es das Marionettentheater mit „Der Story von Monty Spinnerratz“ von Tor Seidler auf die Leinwand. Ganz großes Kino also für die kleinen Puppen! In jüngster Zeit machte „Ralphi, der Schlaubär“ von sich reden. Er geht für den Wissenskanal BR-alpha auf Entdeckungstour und erklärt kleinen und großen Kindern die Welt. Seit 2001 können die Stars an Fäden auch im Museum „Die Kiste“ bewundert werden.

Hier gibt’s die schönsten Abenteuer aus der Puppenkiste für Fans und alle, die es werden wollen:

Jokers: Augsburger Puppenkiste

Der direkte Weg zur Augsburger Puppenkiste:

http://www.augsburger-puppenkiste.de/index.shtml

Autorin: Petra Anne-Marie Kollmannsberger
Bildquelle: Immanuel Giel / Wikimedia Commons

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