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Dieser Autor ist zu schön

Dieser Autor ist zu schön! Ja, es gibt verkannte Schriftsteller. Damals und heute. Mancher bleibt ein ewiger Insider-Tipp. Ist man ein Verkannter, dann bleibt man es meistens auch. Leider, finde ich. Mir persönlich macht das ja wenig aus. Ich lese das Buch eines verkannten Autors genauso gerne wie das eines Bestseller-Schreibers, wenn mich das Buch gut unterhält. Ich muss zugeben, ein wenig mag ich den unpopulären Autor schon deswegen etwas lieber, weil ich mir dann immer einbilde, dieser schreibt eigentlich nur für mich. Aber was hat dieser Autor von meiner Wertschätzung? Wenig. Vor allem ist sein Honorar, das sich mit rund zehn Prozent am Verkauf seiner Bücher berechnet, leider nur sehr niedrig. Also muss ich auch ab und zu dafür sorgen, dass unbekannte Autoren ein wenig bekannter werden. Sonst wirft sie der Verlag noch aus dem Programm und ich kann überhaupt nichts mehr von ihnen lesen.

Ralf Rothmann bei Jokers Ralf Rothmann ist so einer. Er schreibt seit Jahren hervorragende Romane. Hundertpro! Daumen nach oben! Jedes Rothmann-Buch ist für mich das pure Lese-Vergnügen. Er müsste schon längst mit Autoren wie Daniel Kehlmann, Arno Geiger und Irene Dische auf den vorderen Plätzen der Verkaufshitparaden für Bücher zu finden sein. Ich habe oft überlegt, warum er es nicht schafft, obwohl seine Romane alles haben, was dazu nötig ist. Ich glaube er sieht zu gut aus! Sein Verlag sollte sein Bild bei der Autoren-Vita aus dem Klappentext entfernen. Ein Mann, der so unverschämt smart aussieht, der kann in den Augen der Leser kein guter Schriftsteller sein. Er hat keine Brille, er hat keinen wirren Blick, er hat keine fettigen Haare. Nur schönen Lese-Stoff. Ich sage deswegen nur: Augen zu und durch! Oder: Augen auf beim nächsten Roman-Kauf! Ralf Rothmann! Vielleicht mit "Ein Winter unter Hirschen" einsteigen. Auch wenn das Titelbild unglaublich schön ist …

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