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Dunkles Mittelalter?

Mittelalter_kl.jpgJetzt sprießen sie wieder wie Pilze aus dem Boden: die Mittelaltermärkte. Fast an jedem Wochenende kann man sich nun wie ein Landsknecht, eine Marketenderin oder ein edler Ritter fühlen. Ganz Passionierte hüllen sich sogar in eigens angefertigte Gewänder, setzen leinene Hauben auf und tragen spitzes Schuhwerk. Dann werden deftige Speisen aufgetischt und ein Humpen aus gebranntem Ton mit dunklem Bier oder Met gefüllt – fertig ist unser Bild vom Mittelalter. Nur dass wir für das Spektakel Eintritt zahlen, im klimatisierten Auto oder mit dem High-Tech-Fahrrad angereist sind und unter dem Leinenwams Funktionsunterwäsche tragen. Klar, dass der sommerliche Mittelalter-Zinnober in ganz Deutschland kaum ansatzweise etwas mit der realen Epoche zu tun hat.

Von dunklen Katen, strohgefüllten Bettlagern voller Ungeziefer, Armut, Hunger, Aberglauben und Krankheiten möchte man ja auch eigentlich nicht so viel wissen. Aber irgendwie übt dieses Zeitalter auf uns eine ganz große Anziehungskraft aus. Vielleicht, weil die Welt von damals so überschaubar scheint. Alles war ein paar Nummern kleiner, und jeder kannte seinen Platz in der Gesellschaft. Und außerdem gab es sie ja tatsächlich, die Ritter im Kettenhemd, die Minnesänger, Gaukler und Edeldamen. Faszinierende Gestalten einer immer noch einflussreichen Zeit.

Vielleicht haben Sie ja Lust, einmal hinter die Kulissen des Mittelalters zu blicken und mehr darüber zu erfahren, wie das Alltagsleben damals tatsächlich aussah, wie man mit der Umwelt umging, was auf dem Speiseplan stand und wie die gesellschaftliche Position von Mann und Frau war. Sehr spannend! Denn es gibt zu entdecken, dass das Mittelalter gar nicht so „dunkel“ war, wie wir meist glauben.

"Streifzüge durch das Mittelalter" bei Jokers

"Mensch und Umwelt im Mittelalter" bei Jokers

Bild: Codex manesse Heinrich von Breslau/wikimedia

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