Suche
Close this search box.

Ein überflüssiger Preis

Fernseh-PreisZum 19. Mal wurde dieses Jahr bereits der „Fernseh-Preis der beleidigten Zuschauer“ verliehen: Die Wander- trophäe, ein Fisch, ging 2008 an Oliver Pocher. Hinter dem Preis steht der Stifter Augustus Hofmann, Verleger und erster TV-Profizuschauer der BRD. Seit 2007 ist der Verein "netzwerk kritischer fernsehzuschauer" (NKF) für die Verleihung zuständig.

Pocher gewann den fragwürdigen Preis durch seine seltsamen Auftritte besonders während der "Siegesfeier" der deutschen Nationalmannschaft am Brandenburger Tor – am 30. Juni 2008 feierte man nach dem verlorenen EM-Finale gegen Spanien.

Ich finde solche Preise irritierend – es reicht doch vollkommen aus, dass sich Fernseh-Moderatoren daneben benehmen. Klar, dass der Preis eine Anti-Auszeichnung ist – aber dennoch: Können wir nicht darauf verzichten? Ist es so spannend, wenn sich jemand im TV einfach nur dumm benimmt? So werden wir nun alle erneut an das peinliche Gehabe von Pocher erinnert… Und außerdem: Das Fernsehen ist längst über seinen Zenit hinaus. Eigentlich dient es doch nur noch dafür, Leute, die nicht wissen, was sie sonst machen sollen, ruhig zu stellen. Ein Medium für die Unterschicht nennen es immer mehr Medienwissenschaftler. Warum also so viel Aufmerksamkeit diesem Medium?

Viel interessanter finde ich Preisverleihungen wie etwa den Egon Erwin Kisch-Preis. Hier ist die Auszeichnung nämlich positiv begründet: Mit dem Kisch-Preis werden die besten deutschsprachigen Reportagen geehrt. Und die wird man sicher auch noch in Jahren gerne noch einmal lesen!

(geschrieben von Matthias Stöbener)

Diesen Beitrag teilen:

Ähnliche Beiträge