
Dass sich der promovierte Germanist auch im belletristischen Bereich mit diesem Thema beschäftigt, ist nicht ganz so bekannt – vielleicht weil seine Sachbücher mit ihrer Popularität und Verkaufsstärke alles überstrahlen. Jedenfalls hat Richard David Precht mit „Die Kosmonauten“ eine veritable Liebesgeschichte geschrieben.
Sie spielt zu Beginn der neunziger Jahre in Berlin, wo die Wiedervereinigung mit ihrer ganzen Aufregung und der brodelnden Aufbruchstimmung eine prima Kulisse für die Geschichte zweier Frischverliebter abgibt. Georg und Rosalie sind Ende zwanzig und lernen sich in Köln kennen. Es zieht sie jedoch aus dem Westen der Republik ins pulsierende Nachwende-Berlin, das mehr Bohème, mehr Zeitgeist verspricht. In der Hauptstadt stürzen sie sich mitten hinein ins Leben, treffen auf Künstler, Nachtschwärmer und allerlei wunderliche Gestalten. Ein Leben wie im Rausch. Doch plötzlich stellen Georg und Rosalie fest, dass ihnen das Gefühl füreinander abhanden gekommen ist.
Großstadtroman und Liebesgeschichte in einem, von einem der derzeit angesagtesten deutschen Autoren und das Ganze zum portemonnaiefreundlichen Taschenbuchpreis – was will man mehr?