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Es gibt Bücher, die liest man in einem Rutsch durch und wundert sich dann, dass man sie „schon“ fertig gelesen hat. So erging es mir neulich mit „Herr Jensen steigt aus“ von Jakob Hein. Die 130 Seiten des Büchleins las ich in exakt vier Stunden durch. Gekauft auf einem kleinen Einkaufsbummel nach der Arbeit, fing ich bereits in der Bahn nach Hause an zu lesen. Daheim warf ich mich sogleich aufs Sofa und stand erst wieder auf, nachdem ich die letzte Seite umgeblättert hatte.

Nicht, dass das Buch ein packender Krimi gewesen wäre. Nein. „Herr Jensen steigt aus“ ist ein stiller, aber beunruhigender Roman über einen deutschen Kleinbürger, der sein Leben lang nichts getan hat, als für die Post Briefe auszutragen. Als er eines Tages seinen Job verliert, beginnt er die Welt mit anderen Augen zu sehen. Durch das plötzliche Übermaß an Zeit wirft er nach und nach alle sozialen Konventionen über Bord und baut sich seine eigene Theorie über die Welt auf. Noch Wochen später habe ich über die Verschwörungstheorien des Herrn Jensen gegrübelt.

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