Der alte Freund öffnete freudestrahlend und verkündete: "Ich hab gerade erst das neue "Outrun" reinbekommen, das probieren wir gleich mal aus. Und er schob mich vor seinen PC und drückte mir das Keyboard auf den Schoß. "Hier, nimm du das Board, ich spiel am Joystick."
So erlebte ich ein Autorennen mit Klaus. Unnötig zu erwähnen, dass ich erst einmal eine halbe Stunde brauchte, um mich überhaupt mit den Tastenbefehlen zurecht zu finden. Für Games bin ich echt unbegabt. Nicht zu vergessen auch meine "Einarbeitungszeit" in das "Handling" der virtuellen Geschosse: Ich hatte mir einen weißen Porsche als Fahrzeug ausgesucht. Während Klaus schon zum dritten Mal durchs Ziel schoss, steuerte ich zum 20. Mal in Kiesbänke, bretterte haarscharf an Passanten vorbei oder fuhr schlicht und ergreifend rückwärts.
Klaus hatte seine größte Freude. Während ich hilflos durch die computeranimierten Landschaften trudelte, kam er aus dem Lachen nicht mehr heraus. Allerdings: Nach etwa zwei Stunden hatte ich den Dreh raus und hielt mit meinem Kumpel sogar einigermaßen Schritt! Doch langsam flimmerten meine Augen, und meine Handgelenke schmerzten von der verkrampften Haltung.
Wir verabschiedeten uns schließlich herzlich. Klaus hatte vom vielen Lachen immer noch Tränen in den Augen, und er rang mir das Versprechen ab, bald wieder mit ihm um die Wette zu brettern. Naja, wenn ich ihm so eine Freude machen kann …