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Golfen: Back to the Roots!

GolfspielerInnen vermutet man gemeinhin auf adrettem Grün: die »Spielunterlage« gepflegt wie ein Teppich, die Kleidung schick, die Manieren erstklassig Doch was ist das? Menschen mit Golfschlägern bewaffnet, lässig bis nachlässig gekleidet und kein Rasen weit und breit. Dafür Abbruchhäuser, Industriebrachen, Schrottplätze Wir sprechen von der derzeit angesagtesten Art, den kleinen harten Ball ins Loch zu bugsieren: Crossgolf, auch X-Golf oder Urbangolf genannt.


520038_R_K_B_by_Rainer Sturm_pixelio.de.jpgSo hipp Crossgolf auch daherkommt und so krass es sich vom klassischen Golfen unterscheidet, im Grunde ist die traditionsreiche Sportart lediglich zu ihren Wurzeln zurückgekehrt. Denn es waren keine versnobten englischen Adeligen, die das Spiel mit Ball und Schläger erfanden, sondern schottische Schäfer. Die nämlich spielten querfeldein in Wald und Flur und suchten sich frei ihre Ziele, lange bevor Mitte des 18. Jahrhunderts die ersten Golfclubs in England entstanden mit einer »dressierten« Variante des Sports.

 


Wurzeln der Ur-Golfs liegen außerdem in den Niederlanden und von dort bekam das Spiel wohl auch seinen Namen. In der flachen holländischen Landschaft spielte man bereits vor Jahrhunderten »Kolv« (niederländisch für Schläger), gerne auch im Winter auf zugefrorenen Kanälen. Selbst aus der griechischen und römischen Antike, dem alten Ägypten, China, Korea und Japan sind ähnliche Schlagspiele überliefert. Verfeinert aber wurde Golf in England, mit unzähligen Regeln, Kleiderordnung und Etikette.


Auch wenn das alles heute nicht mehr so streng genommen wird und sich der einst als versnobt verschriene Sport längst für die Allgemeinheit geöffnet hat, ist es doch noch ein weiter Schritt zum Ur-Golf. Und genau den wagten vor einigen Jahren beherzte GolferInnen und verließen das »Green«. Gespielt wird, wo es Spaß macht. Ein Supermarktparkplatz kann eine ebenso große Herausforderung darstellen, wie ein U-Bahn-Tunnel, ein Treppenaufgang oder ein Autofriedhof. »Platzreife« gibt es nicht, auch keine definierten Löcher. Die Ziele werden kreativ gewählt: mal ein Gullischacht oder ein Schrottauto, eine offen stehende Tür oder ein Schutthaufen. Die rustikale Variante des fröhlichen Tuns heißt Bauernhof-Golf und wird bevorzugt in ländlichen Regionen gespielt. Man lotst den Ball über Stoppelfelder oder Wiesen und sucht sich Naturziele oder selbst gebaute Tore aus Heuballen, Milchkannen, Wagenrädern und Eimern.


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Geschrieben von Petra Anne-Marie Kollmannsberger


 


Bild: Golfball © Rainer Sturm/www.pixelio.de

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