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Ich fand es nicht gruselig

Ein Kinobesuch ist eine feine Sache. „Wo die wilden Kerle wohnen“ ist ein Film, der in wenigen Tagen anläuft. Das gleichnamige Buch aus der Feder des amerikanischen Illustrators und Kinderbuchautors Maurice Sendak, erschienen im Jahr 1967, habe ich als Kind gelesen.

Es war schön, sich in Max hineinzuversetzen, der zur Strafe für sein „wildes“ Benehmen ohne Abendessen ins Bett geschickt wird. Diese Sanktion kümmert den kleinen Kerl nämlich wenig. Denn in seinem Zimmer, das sich in einen Wald verwandelt hat, steigt er einfach in ein Boot und fährt rüber zu den wilden Kerlen. Er zähmt die Monster und wird zu ihrem König erhoben. Als er Hunger bekommt, segelt er zurück nach Hause.

Mit erwachsenen Augen betrachtet kann ich heute die Kritik vieler Eltern natürlich verstehen, die behaupten, das Buch – und somit auch der Film – seien zu düster. Die Monster mit ihren langen Zähnen und Klauen zu bedrohlich. Als Kind jedoch fühlte ich mich nicht im Geringsten verängstigt von der Geschichte, die hauptsächlich aus Zeichnungen besteht.

Was Eltern gruselig finden, macht Kindern oft gar nichts aus. Das Gleiche gilt übrigens nicht nur für Gruselgeschichten, sondern auch für Spannung, Abenteuer und Humor. Kinder haben eben einen ganz eigenen Geschmack, der sich nicht von Mama und Papa diktieren lässt. Zum Glück.

(Geschrieben von Matthias Stöbener)

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