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November, der neunte

NovemberGibt es jemanden, der den November mag? Er war der neunte Monat im Römischen Kalender (November – von nove = neun), er trug viele andere Bezeichnungen: Keine einzige Umschreibung des ersten Wintermonats weckt freundliche Assoziationen. So nennt er sich auch der Nebelung, Nebelmond, Nebelmonat, Wintermond und Windmond.

Herbistmanoth, die althochdeutsche Bezeichnung für den November, enthält bereits das Bezugswort Herbst. Totenmonat heißt er wegen der Trauertage Allerseelen, Volkstrauertag, Buß- und Bettag und dem Totensonntag, doch auch der schaurige Name Schlachtmonat kam ihm zu: Im kälteren Wetter begann das Schlachten wieder.

Ein wunderbarer Dichter fasste diesen trüben Monat in wunderschöne Worte. Der deutsche Dramatiker und Poet Arno Holz wurde am 26. April 1863 in Rastenburg, Ostpreußen geboren, er starb am 26. Oktober 1929 in Berlin. Wer weiß – vielleicht wollte er den beginnenden neunten Monat nicht mehr miterleben. Als sein Hauptwerk gilt der Gedichtband Phantasus aus dem Jahre 1898. Darin findet sich dieses Gedicht:


Unter dunklen, treibenden Novemberwolken

Unter dunklen, treibenden Novemberwolken
verdämmert die Heide.

Gebückt,
am Wegrand,
sitzt du und starrst
auf deine welken Hände.

Lebst du noch?
Gemartert,
im Dornenstrauch,
zittert ein letztes Blättchen!

(Geschrieben von Matthias Stöbener) 

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