Suche
Close this search box.

Intellektuelle Freiheit?

Verbannte BuecherEs ist verblüffend, aber leider wahr: Auch im Jahre 2006 ist die Informationsfreiheit nicht ganz so verbreitet, wie wir gerne glauben würden. Oder war Ihnen bekannt, dass weltweit, auch in den west- lichen Ländern, Jahr für Jahr weitere Bücher auf die Liste der "schwarzen Bücher" gesetzt wer- den? Bücher also, die nicht mehr verkauft werden dürfen, die zen- siert oder schlichtweg verboten werden? Die Gründe hier für sind uns Lesefreunden meist nicht ersichtlich – denn keineswegs sind es nur "böse" Titel, die der Allgemeinheit nicht zugänglich gemacht werden.

Seit 25 Jahren setzt sich die ALA, die American Library Association, in ihrer jährlichen "Banned Books Week" für die intellektuelle Freiheit ein: Auf ihren Internetseiten veröffentlicht die Organisation Listen der "banned" oder "challenged books". Erstaunlich, welche Meisterwerke sich darunter befinden: Neben Orwells "1984" sind auch andere Klassiker wie "Of Mice and Men", das viele Schüler im Englischunterricht lesen, darunter. Auch "A Clockwork Orange", ein Meisterwerk, das viele von uns auch als Theaterstück kennen, oder "Naked Lunch" und "One Flew Over the Cockoo´s Nest" ("Einer flog übers Kuckucksnest") zählen zu der scheinbar schädlichen Literatur.

Alle diese Exemplare habe ich zu Hause in meinem Bücherschrank, viele davon noch aus der Schulzeit – ich frage mich, in wie weit mich diese Erzählungen an Leib und Geist gefährdet haben … Vielleicht haben jene, die bestimmen, welches Buch auf die schwarze Liste kommt, keines davon selbst gelesen. Denn wenn sie den Inhalt kennen würden, so wüssten sie, dass diese wichtigen, großartigen Bücher keineswegs schlechtere Menschen aus uns machen – höchstens eigenständig denkende Leser.

Verbannte Bücher

Diesen Beitrag teilen:

Ähnliche Beiträge