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Jane Austen und die Zombies

Zombie_kl.jpgIch gebe zu: Auch ich habe eine dunkle Seite. Zu meinem Faible literarische Experimente gesellt sich eine leicht anarchische Ader. Diese bekam jüngst neues Futter, als ich von „Stolz und Vorurteil und Zombies“ las. Wie der Titel des gruselig gestalteten Buches vermuten lässt, stützt sich das Werk auf Jane Austens „Stolz und Vorurteil“. In schönster Mash-up-Technik vermischt Seth Grahame-Smith, der sich bislang nur als Drehbuchautor verdient gemacht hat, den Klassiker der Weltliteratur mit Horror- und Splatter-Elementen zu einem Zombie-Roman erster Güte. Der Grund für diese freche, aber witzige Kombination liegt nach Angaben des Autors in seiner Jugend, in der er den Klassiker widerwillig als Pflichtlektüre lesen musste.

Stolz_und_Vorurteil_und_Zombies.jpgWohl als Rache posthum bereicherte er jetzt die Handlung, die er selbst als „langsam und freudlos“ empfand, um trashige Handlungsstränge. Anstatt mit Eheversprechen, Standesproblemen und Rollenverteilung kämpfen die Hauptakteure Elisabeth Bennet und Fitzwilliam Darcy nun gegen Untote. Aus einem leisen und anspruchsvollen Entwicklungsroman wird ein Action-Abenteuer in Splatter-Manier.

Damit trifft Grahame-Smith zumindest in Amerika den Nerv der Jugend und landete spontan einen Bestseller. Auch ein Autor namens Ben H. Winters hat mit „Sense and sensibility and seamonsters“ und „Android Karenina“ literarischen Klassikern neues „Leben“ eingehaucht. Dem Anspruch des Buchmarktes scheint diese Form der Anarchie jedoch nicht zu schaden. Wie Spiegel online schreibt, steigt in den USA auch die Nachfrage nach Austens Originalromanen.



Stolz und Vorurteil und Zombies bei Jokers

Bild Zombiekatze: Peter Ochsenkühn/pixelio

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