Katrin Bauerfeind ist
klug, witzig, lässig und eloquent. Kein Wunder, dass sie Fernseh-Altmeister Harald
Schmidt für seine spätabendliche Sendung rekrutiert hat, wo sie skurrile
Reportagen über die seltsamsten Dinge macht und sich für keine alberne Aktion
zu schade ist.
Als Moderatorin der reinen
Internetsendung "Ehrensenf" fiel Katrin Bauerfeind schon vorher mit
geschliffenen Sätzen und schrägen Beiträgen auf. Mit der ihr eigenen speziellen
Mischung aus Ernst, Ironie und purem Schabernack trifft sie exakt den Nerv der
Generation Internet.
Und weil es ja dieses
tolle Internetformat zwar noch gibt, aber nicht mehr mit der
Ursprungsmoderatorin, möchte ich sie auf das Buch hinweisen, in dem sozusagen
die Destillate dieser Sendung enthalten sind: "Die täuschend unechte eckige
Erde". Es ist natürlich etwas schwierig, Beiträge aus einem Internetformat in
Buchform zu veröffentlichen, da geht zugegebenermaßen ein Teil der
Spontanlustigkeit verloren. Aber trotzdem macht es Laune, sich mal mit absolut kompromisslosem
Quatsch zu beschäftigen und sich das pseudo-ernste Gesicht von Frau Bauerfeind
dazu vorzustellen. Sie werden sehen: der Aberwitz lauert überall.
Schade, dass es "Ehrensenf" nicht mehr mit Katrin Bauerfeind gibt. Aber schön, dass die
Moderatorin dort quasi entdeckt wurde. Denn so haben wir nicht nur einen neuen
Stern am Fernseh-Himmel, sondern bekommen auch mit "Die täuschend unechte
eckige Erde" jüngste Internet-Zeitgeschichte zwischen altmodischen Buchdeckeln
serviert. Und das hat schon wieder was.