Endlich ist er wieder da: der Herbst. Meine Lieblingsjahreszeit. Selten sind die Tage so golden und klar wie im Oktober. Selten liegt in der Luft so ein melancholisch verträumter Hauch von Abschied. Und immer, wenn die Bäume wieder bunt, die Hagebutten rot werden und der Herbstwind das Laub vor sich her treibt, geht mir Georg Trakls „Verklärter Herbst“ durch den Kopf.
Verklärter Herbst
Gewaltig endet so das Jahr
Mit goldnem Wein und Frucht der Gärten.
Rund schweigen Wälder wunderbar
Und sind des Einsamen Gefährten.
Da sagt der Landmann: Es ist gut.
Ihr Abendglocken lang und leise
Gebt noch zum Ende frohen Mut.
Ein Vogelzug grüßt auf der Reise.
Es ist der Liebe milde Zeit.
Im Kahn den blauen Fluß hinunter
Wie schön sich Bild an Bildchen reiht –
Das geht in Ruh und Schweigen unter.
