Stellen Sie sich vor, Sie haben einen Fernseher bestellt und bekommen ein Paket geliefert, dass so ganz anders aussieht, als sie es sich erwartet hätten: länglich statt quadratisch. Was tun? Sie machen es natürlich trotzdem auf, könnte ja sein, dass TV-Geräte neuerdings auch zusammengebastelt werden müssen wie die Produkte aus dem schwedischen Möbelhaus. Wenn aber statt der erhofften Glotze eine Waffe zum Vorschein kommt, ist guter Rat teuer.
Genau das ist einem Amerikaner im Bundesstaat Washington passiert. Er bekam ein halbautomatisches Sturmgewehr geliefert, eine Kalaschnikow. Nun könnte man argumentieren, in den USA habe ja ohnehin jeder eine Knarre im Haus, was ist also so schlimm an der fehlerhaften Lieferung? Nun, pikanterweise sind in Washington derartige Schießeisen verboten. Und obendrein ist der Empfänger Pazifist und keineswegs über den Irrläufer glücklich.
Die kuriose Geschichte flatterte durch den internationalen Blätterwald und man rätselt: Wie konnte es zu einer derartigen Verwechslung kommen? Liegt der Fehler beim Online-Händler, bei dem der Fernseher bestellt wurde? Oder hat der Paketdienst den Bock geschossen? Und die wichtigste aller Fragen: Wie wird man die Waffe wieder los? Der unfreiwillige Waffenbesitzer wandte sich an die Polizei, nicht ohne vorher eine Menschenrechtsorganisation zu informieren. Für die nun war der Fall Wasser auf die Mühlen, denn er zeigt, wie schnell man in den Besitz illegaler Waffen kommen kann.
Man hätte die Kalaschnikow auch für ein Kunstprojekt spenden können. In England verzierten Stars ebenso wie Soldaten die todbringenden Utensilien mit Farbe, Edelsteinen, Blumen… Zu sehen sind sie derzeit im Londoner Kunstinstitut ICA und sollen später für einen guten Zweck versteigert werden.
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Autorin: Petra Anne-Marie Kollmannsberger
Bildquelle: adamsguns.com / pixelio.de
