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Liberté, Egalité, Ostfriesentee!

Seine Witze seien so wie die Landschaft seiner Heimat, nämlich platt. Das sagt man dem prominentesten Ostfriesen nach. Es stimmt, Otto Waalkes ist „geboren, um zu blödeln“ – so heißt auch seine aktuelle Tournee. Nicht mal vor dem gewichtigen Weltnaturerbe vor seiner Haustür hat er Respekt. Das Meer solle sich mal entscheiden, meint er. Mal sei es da, dann wieder weg – immer wieder Ebbe und Flut. „Ja watt denn nu?“ So entstand nach Ottos Auffassung der Begriff Watt!

Ernsthafte Naturen sprechen bei dem Phänomen des verschwindenden Meeres von Gezeiten oder Tiden. Rund 12 Stunden dauert der Zyklus, wenn sich die Nordsee zurückzieht und graubraunen Schlick hinterlässt und schließlich wieder zurückkommt. Das niedersächsische Wattenmeer ist ein einzigartiges Ökosystem – ein Paradies mit einer vielfältigen Flora und Fauna. Auf den Dünen, Salzwiesen, Wattflächen und Sandbänken finden Seehunde, Eiderenten, Krebse, Schnecken, Muscheln und Würmer ihren Lebensraum. In jüngster Zeit ist eine neue Spezies hinzugekommen: der Wattifant, eine Abart des weltberühmten Ottifanten!

Die beste Methode, sich die Wartezeit zu verkürzen, wenn man eigentlich schwimmen möchte, aber das Meer mal wieder durch Abwesenheit glänzt: Tee trinken! Die Ostfriesen sind Deutschlands leidenschaftlichste Teetrinker. Fast 300 Liter schlürfen sie pro Kopf im Jahr, das ist das Zwölffache des deutschen Durchschnittsverbrauchs. „Teetied“ (Teezeit) ist eigentlich immer. Dann kommt „Kluntje“ (Kandiszucker)in „Köppke“ (Tässchen), aufgegossen mit kräftigem Ostfriesentee; und zum Schluss ein Löffelchen Sahne, das ein „Wulkje“ (Wolke) entstehen lässt. Ganz wichtig: niemals umrühren. Die ersten Schlucke schmecken sahnig, dann werden sie immer süßer, wenn man auf den Kandis am Grund der Tasse stößt. Das ist die typisch ostfriesische Art des Teetrinkens.

Die Ostfriesen sind, was schon das Teetrinken zeigt, auf liebenswerte Art anders. Vielleicht forderte dies dazu heraus, Ostfriesenwitze zu reißen. Ottos Humor darf damit jedoch nicht verwechselt werden; Ostfriesenwitze mögen die Ostfriesen gar nicht. Bei Ottos Blödelattacken ist es etwas anderes: Da macht einer von ihnen Witze, zwar auch über Land und Leute, aber sozusagen von innen heraus. Das ist in Ordnung. Da geht auch mal ein Kalauer durch, den „der Außerfriesische“ gern zum Besten gibt: „Ein ostfriesischer Zwilling wollte Selbstmord begehen und brachte aus Versehen seinen Bruder um.“

Wer Ottos Welt entdecken will, schaut am besten mal in „Ottos Huus“  in Emden vorbei.

Alles rund um die ostfriesische Teezeremonie bietet das Ostfriesische Teemuseum in Norden – inkl. Original Teezeremonie.

 

Ein Muss für Otto-Fans halten wir von Jokers bereit:

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Und wer ins Plattdeutsche eintauchen will, der traditionellen Sprache Ostfriesland, wird hier fündig

 

Autorin: Petra Anne-Marie Kollmannsberger

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