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Lieben Sie feine Ironie?

Sie heißen Antal Szerb, János Székely, Imre Kertész oder Sándor Márai: ungarische Autoren, die die Literatur des 20. Jahrhunderts mitgeprägt haben und es wert sind, entdeckt oder wiedergelesen zu werden.

50 Jahre völlig in Vergessenheit geraten, wurde man auf Sándor Márai aufmerksam, als sein Roman „Die Glut“ 1999 in einer Neuübersetzung auf Deutsch erschien. Eine tragische Dreiecksbeziehung voller Leidenschaft, Verrat , Treue und Stolz und ein großer Erfolg auf dem Buchmarkt. Márais wichtigste Werke sind inzwischen alle auf Deutsch erhältlich.

Auch Imre Kertész gehört vor allem mit seinem „Roman eines Schicksallosen“ – der Schilderung seiner KZ-Erlebnisse – zweifellos zu den großen europäischen Schriftstellern. Eine Liebeserklärung an das Leben ist Antal Szerbs „Reise im Mondlicht“, auf der ein junger Mann während der Hochzeitsreise seine frisch angetraute Frau am Bahnhof vergisst – ein witziges, melancholisches und auf altmodische Weise charmantes Buch. Wer sich einen 800-Seiten-Wälzer zutraut, dem sei „Verlockung“ von János Székely empfohlen: eine ebenso schillernde wie realistisch-traurige Schilderung Ungarns in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts, in denen Liftboy Béla zum Günstling einer reichen Frau wird.

Eines steht fest – einen Hauch von Melancholie muss man vertragen können, wenn man sich diesen Autoren nähert, aber: Es lohnt sich! Wer ein Faible für feine Ironie, Untertöne und poetisches Erzählen hat, wird sich für diese ungarischen Autoren begeistern. Als Einstieg empfehle ich: Lassen Sie sich doch einfach einmal etwas vorlesen und lauschen den Hörbüchern:

Sándor Márai         

       

(geschrieben von Matthias Stöbener)

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