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Mein Ich und seine Freunde

Es war Freitag Abend. 19 Uhr vorbei. Ich saß immer noch hinter meinem Computer, das Wochenende klopfte laut an die Tür, aber ich durfte es noch nicht hereinlassen: Es stapelten sich noch unzählige Dokumente zur Bearbeitung.

In mir nörgelte eine kleine Stimme: Alle sind sie schon weg, und du sollst hier sitzen? Mach Feierabend und gönn´ dir ein Bier! Doch bevor ich darauf reagieren konnte, meldete sich etwas anderes zu Wort: Spinnst du? Du siehst doch, wie viel Arbeit hier noch zu tun ist – lass andere ruhig schon im Wochenende sein, ich bleibe hier, bis auch der allerletzte Text fertig lektoriert ist!

Ich stutze ein wenig. Was stritt sich da in meinem Inneren gerade mit so lautstarken Worten? Saß auf meiner linken Schulter das berühmte Teufelchen und debattierte mit dem Engelchen?

FreudSo ähnlich hätte es auch der berühmte Vater des Unterbewussten, Sigmund Freud, gesehen. Am 06.05. jährte sich sein Geburtstag zum 150 Mal: 1856 wurde der Begründer der Psychoanalyse geboren. Nur, dass er religiöse Begriffe weg ließ, um unser Es, Ich und Überich zu definieren. Mein Es forderte also den Feierabend ein, während mein Überich mich zu Fleiß mahnte.

Und ich? Was tat ich? Ich stand auf, packte mein Zeugs zusammen, ging nach Hause – und arbeitete dort ohne diese Belästigungen eines Unterbewusstseins in Ruhe weiter.

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