
Wozu leben wir, was steckt hinter all diesem, sinniert der grüblerische Denker und bläst in seinen dampfenden Tee. "Leben, das Sinn hätte, fragte nicht danach," war die resolute Feststellung von Theodor Wiesengrund Adorno. Katholisch getauft doch mit jüdischen Vorfahren, war er einer der vehementesten Kritiker des Nationalsozialismus. Der Holocaust ließ ihn verzweifeln: Wie könnte ein Leben nach diesem schrecklichen Völkermord überhaupt noch möglich sein, schrie er in die Welt, sein Glaube an das Gute im Menschen für immer verloren.
Es müsste doch möglich sein, sich mit letzten Fragen nach der Bedeutung des Lebens auseinanderzusetzen, ohne dabei depressiv zu werden. So, dass die eigene Erfahrung ihr Zentrum bekommt.