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Rosige Zukunft

SchuelerDer Schulbuchmarkt stagniert wegen tendenziell zurück gehenden Schüler- zahlen? Kein Problem für die Schul- buchverlage. Der Bildungsmarkt ist groß und Bildungsdienstleistungen lassen sich ausbauen!

Da ist z. B. der Privatschulmarkt. Gerade hat sich Klett mit Schweizern zusammengetan, um Privatschulen zu gründen, denn immer mehr Eltern wollen ihre Kinder auf einer Privatschule sehen. Man setzt sich damit von der Unterschicht und Familien mit Migrationshintergrund ab. Vermutlich werden hier noch andere Bildungsverlage nachziehen. Privatschulen finanzieren sich durch Gebühren, möglicherweise sind auch Städte als Zuschussgeber zu gewinnen. Noch sind 80 Prozent der Privatschulen kirchlich, aber das wird sich wohl bald ändern. Klett zieht das Projekt gleich als Ganztagsschule auf, damit entfällt für Eltern mit dem nötigen Kleingeld auch gleich die lästige Nachmittagsbetreuung.

Ein weiteres Feld, das sich Bildungsverlage in den letzten Jahren erobert haben, ist die Nachhilfe. Hier ist Cornelsen mit etwa 1.000 Ablegern des Studienkreises schon lange im Geschäft, aber auch Duden Paetec und neuerdings auch Klett.

Und dann sollte man nicht die private und berufliche Weiterbildung vergessen. Auch da sind die früheren Schulbuchverlage zu Dienstleistern geworden. Und mit ihren verschiedenen Fernschulen erwirtschaften sie schon ganz beträchtliche Umsätze. Der Tag der ersten Verlagsuniversität ist sicher nicht mehr fern.

Die Bildungsverlage werden in den nächsten Jahren noch mehr zu umfassenden Bildungsdienstleistern werden, weil sich der Staat immer mehr aus diesem Bereich zurückzieht und Bildung privatisiert. Die soziale Auslese wird damit verschärft, denn nur Eltern ab der Mittelklasse werden das Geld haben, ihren Kindern auch in Zukunft noch die beste Bildung zukommen zu lassen. Aber das juckt keinen Politiker und die Bildungsverlage freut´s. Denn lebenslanges Lernen bedeutet auch lebenslange Einnahmen.

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