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Von wegen »Trockene Wissenschaft«!

In diesem Monat werden sie wieder verliehen, die bedeutendsten Preise für Forschung, Literatur und Frieden: In Stockholm versammelt sich die crème de la crème der Wissenschaft und das Nobelpreis-Komitee gibt die diesjährigen Preisträger bekannt.

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Eine kultige Variante der Prämierung intellektueller Leistungen stellt der Ig-Nobelpreis dar. Ig steht für ignoble, den französischen und englischen Begriff für »unwürdig«. Dabei kürt die altehrwürdige Havard-Universität seit 1991 jährlich Wissenschaftler und Künstler, deren Werke besonders skurril, absurd, genial verschroben oder ganz einfach saukomisch sind. Hier nur ein kleiner Auszug aus der Liste der Preisträger der letzten 20 Jahre:

Die Neurowissenschaftler Bennett, Baird u.a. bekamen den Preis für ihren Nachweis, dass Hirnforscher mit den entsprechenden Messgeräten überall eine relevante Hirnfunktion nachweisen können –  sogar in totem Lachs!?

Die Zoologen de Waal und Pokorny erhielten ihn für ihre Entdeckung, dass Schimpansen ihre Artgenossen an Fotos des Hinterteils erkennen können.

Der Chemiker Pettersson für die Erklärung, weshalb sich in bestimmten Häusern im schwedischen Anderslöv das Haar der Bewohner grün verfärbt.

Der französische Pfadfinderverband »Eclaireurs et eclaireuses de France« wurde mit dem Preis geehrt, weil eine Ortsgruppe bei einer durchaus lobenswerten Aktion gegen Graffiti-Schmierereien gleich auch zwei prähistorische Höhlenmalereien entfernte.

Niederländische Forscher, die entdeckten, weshalb der Eiffelturm kleiner aussieht, wenn man sich nach links dreht, wurden ebenfalls als preiswürdig erkannt.

Ebenso die Physiker Whitcom, Lieberman u.a. für die rechnerische Begründung, weshalb schwangere Frauen nicht nach vorne überkippen.

Der Japaner Daisuke Inoue erhielt den Preis für die Erfindung des Karaoke.

Dem Ornithologen Schwab wurde der Preis für die Beantwortung der Frage zugestanden, warum Spechte kein Kopfweh bekommen.

Die Mediziner Stack und Gundlach forschten über den Einfluss von Country-Musik auf Selbstmörder: Auch sie wurden ausgezeichnet.

Die Prämierten sind durchaus stolz auf ihren Preis. Wie renommiert die Auszeichnung ist, lässt sich daran ersehen, dass die Urkunden von Preisträgern des »echten« Nobelpreises überreicht werden. Die Veranstaltung endet traditionsgemäß mit einer zünftigen Party.

Autorin: Daniela Kirstein
Bildquelle: Zero grey / wikimedia commons

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