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Frag doch mal die Maus – Seit 41 Jahren erklärt ein Nagetier die Welt

Sie ist klein, orangefarben und ganz schön clever. Und sie kann Dinge, die sonst niemand kann: ihren Schwanz zum Korkenzieher drehen; in ihrem Bauch nach Werkzeug suchen; die Beine teleskopartig ausfahren… Wenn sie mit klappernden Pfoten über den Bildschirm stakst und mit den Augenlidern klimmpert, schlägt nicht nur das Herz von kleinen FernsehzuschauerInnen höher. Auch „die Großen“ sitzen gebannt vor der Flimmerkiste und ergötzen sich an ihren „Lach- und Sachgeschichten.“

„Die Sendung mit der Maus“ ist Kult. Seit 1971 flimmert das schlaue Nagetier über die Mattscheibe und erklärt Alt und Jung die Welt. Wie kommen die Streifen in die Zahncreme? Warum ist der Himmel blau? Was ist Strom? Wie kommt die Musik auf die CD? Es gibt praktisch keine Fragen, auf die die Maus keine Antwort wüsste.

Und sie ist nicht alleine. 1975 hatte der kleine blaue, tolpatschige Elefant seinen ersten Auftritt, 1987 die gelbe Ente, immer etwas hektisch und durchgeknallt. Die Mischung aus Lach- und Sachgeschichten macht „Die Maus“ zur erfolgreichsten deutschen Kinderserie und das seit 41 Jahren. Sie wird in rund 100 Ländern ausgestrahlt und räumte zahlreiche Fernsehpreise ab.

Zu jeder Sendung gehören die obligatorischen Zeichentrick-Maus-Spots, kombiniert mit Bildergeschichten, bebilderten Gedichten oder Liedern und natürlich mit den spannenden Kurzreportagen, die einen komplexen Sachverhalt anschaulich erklären. Außerdem haben in den Maus-Sendungen „große Stars“ ihre Gastauftritte. In wechselnden Mini-Serien sind u.a. zu sehen: Käpt’n Blaubär, Shaun das Schaf, der kleine Maulwurf, Petzi und seine Freunde u.v.a.

Zu erwähnen sind auch die menschlichen Freunde der Maus. Seit der ersten Sendung ist Armin Maiwald mit dabei, der mit seinen teils flapsigen Kommentaren Kultstatus erreicht, nach der Art: „Das ist der Klaus; der steckt da gerade zwei Dinge zusammen; sieht komisch aus, ist aber so…“ Unterstützt wird er seit 1983 durch Christoph Biemann, Erkennungszeichen: grüner Pulli und seit 1999 durch Ralph Caspers mit der Nerd-Brille.

Erstaunlich für eine Kindersendung: Das Durchschnittsalter der ZuschauerInnen liegt bei etwa 40 Jahren. Das könnte man damit erklären, dass Eltern, Tanten, Onkels, Großeltern… mit den Kleinen gemeinsam gucken. Wahrscheinlicher ist allerding, dass „Die Maus“ einen eigenen Fan-Club hat aus Menschen, die mit ihr, (ja, dieses Wort muss sein) gealtert sind und sozusagen den Ausstieg nicht schafften (ich oute mich hiermit).

Schließlich ist es richtig fesselnd, dabei zuzusehen, wie ein Airbus konstruiert wird. In neun Folgen zeigte „Die Maus“ 1999 den Bau des Lufthansa-Flugzeuges A321 D-AIRY „Flensburg“, das nun mit einem riesigen Maus-Aufkleber am Heck durch die Luft düst. Unvergessen auch die Erklärung des Internets, in dem weiß gekleidete Menschen durch ein unendliches Gängegewirr flitzten, um den Informationsfluss zu symbolisieren; oder die Veranschaulichung atomarer Kettenreaktionen durch einen Raum voller in Mausefallen eingespannter Tischtennisbälle, wo ein einzelner Ball Unkontrollierbares auslösen kann.

Wer live dabei sein will: Die Sendung mit der Maus läuft immer Sonntags um 11.30 Uhr auf ARD; und schon die jazzig-swingende Erkennungsmelodie, komponiert von Hans Posegga, ist Kult und versetzt die Mausgemeinde in Euphorie. Übrigens hatte die orangefarbene Maus ein Leben vor ihrer Fernseh-Karriere: Sie entstammt dem Buch „Die Maus im Laden“ von Isolde Schmitt-Menzel und wurde von dem Zeichentrickfilmer Friedrich Streich für die TV-Serie animiert.

Und hier geht’s zur Maus:

http://www.wdrmaus.de/

Überraschungen für Maus-Fans bei Jokers:
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Bibliothek der Sachgeschichten

Autorin: Petra Anne-Marie Kollmannsberger
Bildquelle: Steffen Prößdorf / Wikimedia Commons

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