
„Das Meer ist blau und spiegelt sich in der Atmosphäre wider. Also sehen wir den Himmel blau.“ So ganz überzeugend war Susannes These allerdings nicht. Günther hatte eine andere Idee: „Vielleicht liegt es daran, dass die Sonne unter Tags das dunkelblaue Weltall so stark aufhellt, dass wir keine Sterne mehr sehen und der Himmel hellblau erscheint.“ Wir anderen antworteten mit unsicherem Gebrummel. „Ich glaube, es liegt doch eher an dem Einfallswinkel des Sonnenlichts“, vermutete Sabine. „Wie genau das aber funktioniert, kann ich euch leider auch nicht erklären.“
Ausgerechnet Annika hatte den rettenden Einfall: „Ich schau mal schnell nach.“ Wenige Minuten später war sie wieder da, in der Hand ein Kinderlexikon zum Thema „Licht und Farbe“. Die 10-jährige blätterte ein bisschen und erklärte dann: „Das Sonnenlicht besteht aus allen Spektralfarben: Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau und Violett. Auf dem Weg durch die Erdatmosphäre werden diese Farben gestreut. Ein Teil des Lichtes kommt also gar nicht auf direktem Wege zur Erde, sondern wird von den Luftteilchen in der Atmosphäre gestreut. Dabei wird blaues Licht am meisten gestreut und erreicht die Erde am besten von allen anderen Farben.“
Der Abend war gelaufen. „Lass doch mal schauen“, sagte Susanne und nahm Annika das Buch aus der Hand. „Steht da auch drin, warum Sonnenuntergänge rot sind?“, fragte sie und versank tief in die Lektüre des Lexikons. „Ich wollte immer schon wissen, wie das mit dem Regenbogen genau funktioniert“, verkündete Günther und blätterte schließlich gemeinsam mit Susanne durch das Kinderbuch. Zugegeben, auch ich nahm das Buch an mich und schlug die Sache mit dem Sonnenuntergang nach. Man lernt halt einfach nie aus. Sollten auch Sie Wissenslücken haben, empfehle ich ein Kinderlexikon!