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Welttag der Poesie

An den „Stellenwert der Poesie, an die Vielfalt des Kulturguts Sprache und an die Bedeutung mündlicher Traditionen“ wird seit 2000 am 21. März jedes Jahr erinnert. Die Unesco hat diesen Tag, der für uns Literatur-Liebhaber eine besondere Bedeutung hat, „eingerichtet“. Uns von Jokers war dieser spezielle Tag Anlass genug, unseren großen Lyrikpreis auszuschreiben. Noch bis zum 31. März haben Sie Zeit, Ihr eigenes Gedicht einzureichen. Als Siegerpreis winken 2.000 Euro! Dazu gibt es weitere Preise im Wert von ca. 5.000 Euro!

Und weil es so gut in diese Jahreszeit und zu meiner momentanen Gefühlslage passt, möchte ich Ihnen ein Gedicht für die Zeit zwischen Winter und Frühling, zwischen Bangen und Hoffen, zwischen Sehnsucht und Erfüllung vorstellen. Gedichtet von Hugo von Hofmannsthal.

Es läuft der Frühlingswind
durch kahle Alleen,
seltsame Dinge sind
in seinem Wehn.

Er hat sich gewiegt,
wo weinen war,
und hat sich geschmiegt
in zerrüttetes Haar.

Er schüttelte nieder
Akazienblüten
und kühlte die Glieder,
die atmend glühten.

Lippen im Lachen
hat er berührt,
die weichen und wachen
Fluren durchspürt.

Er glitt durch die Flöte
als schluchzender Schrei,
an dämmernder Röte
flog er vorbei.

Er flog mit Schweigen
durch flüsternde Zimmer
und löschte im Neigen
der Ampel Schimmer.

Es läuft der Frühlingswind
durch kahle Alleen,
seltsame Dinge sind
in seinem Wehn.

Durch die glatten
kahlen Alleen
treibt sein Wehn
blasse Schatten

Und den Duft
den er gebracht,
von wo er gekommen
seit gestern Nacht.

(geschrieben von Matthias Stöbener) 

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