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Zahlen, nichts als Zahlen

ZahlenManche Leser werden mich schon für einen Zahlen-Fetischisten halten, aber ich kann es nicht aufgeben, mit Zahlen umzugehen. Denn Zahlen sagen viel. Und die vielen Auswertungen, die andere über den Buchhandel machen, sollen nicht umsonst sein.

So hat der Börsenvereins-Ausschuss für den Zwischenbuchhandel eine so genannte „Logistik-Umfrage“ gemacht und jetzt in einer Zehnjahresübersicht vorgelegt. Dabei stellte sich heraus, dass der stationäre Buchhandel, das sind die Buchhandlungen, in den letzten Jahren Anteile am Branchenumsatz verloren hat. So hat sich die Kundenstruktur der Verlagsauslieferer zwischen 1998 und 2007 so entwickelt, dass der stationäre Handel von 67 auf 59, 2 Prozent gesunken ist. Gleichzeitig hat sich der Anteil der Kunden im Internet-Versand von 0 auf 5,4 Prozent erhöht. Der Rückgang des stationären Bereichs geht also vor allem auf den Siegeszug des bequemen Internet-Buchhandels zurück, der darüber hinaus auch noch mehr Artikel anbieten kann als selbst die größte Buchhandlung.

Und noch eine interessante Zahl aus dem Handel mit Büchern: Nach der PwC-Studie „Haben Bücher eine Zukunft?“ hängt die Leseintensität von der Größe eines Wohnortes ab: Großstädter lesen mehr als Menschen in mittelgroßen Städten und diese wiederum mehr als Dorfbewohner. Das gilt allerdings nur für Erwachsene. Denn bei Kindern ist es umgekehrt: Landkinder lernen mehr als die Kinder in Städten. Ob das dazu führt, dass die intelligenten Dorfkinder in die Stadt ziehen und dort das Erwachsenen-Leseniveau hochhalten? Und: Rutschen die Stadtkinder, die nicht lesen, ins Prekariat ab? Da bräuchte es auch einmal Langzeitstudien!

(geschrieben von Matthias Stöbener)

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