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2007 im Buchhandel

Aus der Fülle von Nachrichten des Jahres 2007 seien ein paar wichtige Daten erinnert.

Auch im Jahr 2007 setzte sich die Konzentration im Buchhandel fort. Ketten wie die DBH, Thalie, die Mayersche, Heymann, Osiander, Herwig, Wittwer, Rupprecht, Schweitzer und andere bauten ihre Standorte weiter aus, während so mancher kleine Buchhändler weichen musste oder an eine der Ketten verkaufte. Eine Entwicklung, die in anderen Einzelhandelsbranchen entweder schon hinter den Marktteilnehmern liegt oder aber auch im Gange ist.

Trotz dieser Konzentration auf Handelsseite wurden auch 2007 wieder Verlage neu gegründet: Fahrenheit, Weissbooks GmbH sollen als Beispiel genannt werden.

Während des gesamten Jahres war die BAG, die Buchhändlerische Abrechnungsgesellschaft, eine Clearing-Firma für Buchhändler und Verleger, in Schieflage. Die Schulden beliefen sich auf über 10 Mio. Immer noch ist die Branche dabei dieses Unternehmen zu sanieren, das für alle Branchenmitglieder unersetzlich scheint.

Ebenfalls große Veränderungen haben sich im Bereich Zwischenbuchhandel ergeben. Die so genannten Barsortimente wie KNV und Libri oder Umbreit und Könemann bieten immer mehr Servicedienstleistungen für den Buchhandel an, wollen sogar teilweise die Bestückung für Buchhändler übernehmen. Auch der Anteil der Nonbook-Artikel hat sich in ihren Auslieferungen erhöht. Die Buchhändler reagieren auf die Angebote der Grossisten unterschiedlich: Mal empfinden sie diese als Einmischung, mal nehmen sie die Zusatzdienste dankbar an, helfen sie doch bei der Rationalisierung der Branche.

Auch im Bereich Digitalisierung erlebte die Branche 2007 Umwälzungen. Die Workflows in den Verlagen wurden weiter digitalisiert, es startete mit Libreka ein Volltextdienst der Branche, von dem man noch nicht sagen kann, ob er sich gegen Google durchsetzen kann, Amazon brachte Kindle, einen E-Book-Reader auf den Markt und immer mehr Verlage erkennen, dass sie Paid Content im Internet nicht durchsetzen können, weshalb sie auf freien Content, finanziert durch Werbung, setzen.

In der Schweiz fiel die Buchpreisbindung und es ist kaum glaubhaft, dass sie dort je wieder eingeführt wird. Das könnte auf die Dauer auch zur Aufweichung der Buchpreisbindung in Deutschland und Österreich führen. Noch ist es zu früh, um klar erkennen zu können, welche Auswirkungen der Fall der Buchpreisbindung hat.

Ich bin sicher, 2008 wird für die Buchbranche wieder ein interessantes Jahr.

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