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Alles nur Schmarrn?

Normalerweise bin ich ein sehr friedfertiger Mensch. Aber was ein Kollege neulich beim gemütlichen Feierabendbierchen erzählte, ließ mir den Hut hoch gehen…

Eine Zusammenfassung: Das Gespräch drehte sich um den Winter, der bisher keiner war. Und natürlich um den Orkan „Kyrill“. Gerd, ein weiterer Kollege, und ich waren einer Meinung: „Der Treibhauseffekt, die Umweltverschmutzung, und das kaum noch vorhandene Verant- wortungsbewusstsein der Menschen sind schuld.“ Dieter sah das anders: „Ach was! Das war doch schon immer so. Was sollen wir da schon machen?“ Und er holte aus: Das ganze „Tamtam“ der 70er- und 80er-Jahre sei alles übertrieben gewesen. Man habe Müll getrennt, auf das Auto verzichtet, FCKW-frei gesprayt und nix hätte es gebracht. „Die ganze Panikmache war vollkommen umsonst.“

Hat er Recht? Meilensteine der Umwelt-Bildung wie „Die letzten Kinder von Schewenborn“ von Gudrun Pausewang, „Bei Hamburg leichter Niederschlag“ von Heinz Knappe, Hugo mit der grünen Nase oder Löwenzahn – alles Quatsch?

Natürlich von klein auf?In vielen Kinderbüchern, von Janosch bis TKKG wurde und wird gottlob noch immer darauf hingewiesen, wie wichtig es ist auf unseren Planeten zu achten.

Alles nur ein „Schmarrn“ für Dieter. „Die Menschen sind so bequem geworden, dass es ihnen egal ist, was mit ihnen und der Welt passiert“, bilanzierte Gerd. Als Bestätigung fiel mir sofort die Begeisterung meiner Nachbarin vor wenigen Wochen ein: „Ist es nicht herrlich, wie schön warm es ist? Und die Amseln singen auch schon wieder“, erzählte sie mir freudestrahlend. Mitten im Januar. Mitten im tiefsten Winter. Ich selbst kam mir vor wie Roland aus „Die letzten Kinder von Schewenborn“. Wie wenn sich inmitten einer radioaktiv verstrahlten Welt meine Nachbarin darüber freuen würde, dass sie jetzt ihre Haare nicht mehr schneiden müsse, weil sie ja eh ausgingen…

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