
Vor fünfzig Jahren, am 14.08.1956, ist der Augsburger Literat Bertolt Brecht in Berlin gestorben.
Die
Dreigroschenoper, Die Heilige Johan- na der Schlachthöfe, Mutter Courage,
Der gute Mensch von Sezuan, Der Kauka- sische Kreidekreis: Bertolt
Brechts Stücke werden von China bis Lateinamerika auf der ganzen Welt
aufgeführt.
Seine Werke fesseln, prangern an, überspitzen und
haben immer einen politisch-moralischen Hintergrund: Bert Brecht, der
linksgerichtete Querdenker, erlebte im Laufe seines Lebens eine wahre
Odyssee. Viele, viele Jahre verbrachte er im Exil – seine Flucht vor
der Staatspolitik führte ihn über Skandinavien nach Amerika, über die
Schweiz schließlich nach Berlin.
Der Begründer des Epischen
Theaters nannte seine Erzählmethode den "Verfremdungseffekt": Der
Zuschauer sollte mit seinen Schauspielen zum Nachdenken, zum
Analysieren angeregt werden – nicht das Mitfühlen stand bei Brecht im
Vordergrund.
Bert Brecht, der den berühmten Ausspruch prägte
"Wer A sagt, muss nicht B sagen. Er kann erkennen, dass A falsch war"
bezog, ohne Rücksicht auf persönliche Verluste, stets eindeutig
Position – in politischen und privaten Angelegenheiten. Der Vater von
vier Kindern war zweimal verheiratet: Seine erste Ehe mit der
Opernsängerin Marianne Zoff zerbrach kurz nachdem er seine zweite Frau
Helene Weigel kennen lernte. "So verging die Zeit, die auf Erden mir
gegeben war", wie Brecht in "An die Nachgeborenen" formulierte.
Die
Stadt Augsburg gedenkt ihres großen Sohnes im Jahre 2006 mit
zahlreichen Ausstellungen, Symposien und Veranstaltungen. In der
Innenstadt erinnern vier eindrucksvolle Statuen an den revolutionären
Dichter.