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Der Dalai Lama und Tim und Struppi

"Dalai Lama ehrt Tim und Struppi sowie Erzbischof Tutu", las ich kürzlich in einem Online-Nachrichtenportal. Und zwar genau in dieser Reihenfolge: Als ob es nicht schon außergewöhnlich genug wäre, dass der Dalai Lama in persona Comicfiguren ehren würde, nein, sie scheinen sogar wichtiger zu sein als der südafrikanische Erzbischof Desmond Tutu.

Warum um alles in der Welt sind Comics dem geistlichen Oberhaupt der Tibeter so wichtig, fragte ich mich und las fasziniert weiter. Und wurde schlauer: "Tim in Tibet" hieß eine Folge von 1959, die in China kurzerhand umbenannt wurde: "Tim im chinesischen Tibet". Im selben Jahr, also 1959, floh der Dalai Lama vor der chinesischen Besatzungsmacht aus Tibet nach Indien. Die Hergé-Stiftung, die zu Ehren des Autors gegründet wurde, rief die chinesische Version von "Tim in Tibet" 2001 zurück. Es handelte sich schließlich um eine unerlaubte Titeländerung.

Irgendwo hier liegt auch die Parallele zwischen der Ehrung der Comic-Helden und der Helden aus Fleisch und Blut: Erzbischof Tutu ist bekannt für seinen geistigen Kampf gegen Apartheid und Ungerechtigkeit. Er hat weltweit zahlreiche Exil-Tibeter motiviert und inspiriert. So wie eben auch "Tim und Struppi".

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