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Domin-Preis

Es gibt Künstler, die sich nach einem Ort benennen. Zum Beispiel der Musiker Haindling, der Regisseur Friedrich Wilhelm Murnau oder die Lyrikerin Hilde Domin. Geboren wurde Hilde Domin als Hilde Palm am 27.7.1912 in Köln. Sie studierte in Heidelberg, Köln, Berlin und promovierte über »Staatstheorie der Renaissance". Vor dem Nazi-Terror floh sie mit ihrem Mann 1932 in die Dominikanische Republik. Dieser Staat, Amtssprache Spanisch, mit 9 Millionen Einwohnern auf 50.000 Quadratkilometern, liegt auf einer großen Insel zwischen Kuba und Venezuela, die er sich mit Haiti teilen muss. Dort lebte Hilde Domin in der Millionenstadt Santo Domingo, wo sie 1951 ihr erstes Gedicht schrieb, dem viele weitere folgten. Erst 1954 kehrte Hilde Domin wieder nach Deutschland zurück.

Nun hat die Dominikanische Republik der deutschen Lyrikerin Hilde Domin, die schon viele Ehrungen wie den Droste-, Rilke-, Nelly-Sachs-Preis für ihre Poesie erhalten hat, einen ganz besonderen Preis verliehen: den Orden del Mérito de Duarte, Sánchez y Mella, en el grado de Commendador. Mal eine gute Nachricht aus einem Land, das in letzter Zeit nur mit dem verheerenden Tropensturm "Jeannette" und einem Gefängnisaufstand mit vielen Toten bei uns für Schlagzeilen sorgte.

Ich meine, manchmal ist es schon von Vorteil, sich nach einem Ort zu benennen. Man darf es nur nicht machen wie der geheimnisvolle B. Traven ("Das Totenschiff"), bei dem man nicht genau weiß, ob er sich nach Travers City, Travik, Travemünde oder Travental benannt hat.

Welcher Ort soll ihm denn nun et was Gutes tun, frage ich.

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