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Echt affig

AffeStellen Sie sich einmal vor, Sie wachen nach einer feucht-fröhlichen Nacht auf und merken mit schwer verkatertem Kopf, dass Sie von Affen umgeben sind. Nein, ich meine nicht, dass Sie in einem Affengehege aufwachen. Ich meine die Art Umge- bung, die Will Self in „Die schöne Welt der Affen“ beschreibt.

Simon Dykes, ein erfolgreicher Szenekünstler, stellt in diesem Roman nämlich eines Tages fest, dass seine Mitmenschen Mitschimpansen geworden sind. Es beginnt eine lustige wie böse Evolutions-Schau der Menschen und der Medienlandschaft. Eine Idee, die mir noch nie besonders abwegig erschienen ist. Immerhin unterscheidet sich das menschliche Erbgut nur zu 1,3 Prozent von dem seines unmittelbaren Verwandten, dem Affen.

Was den Roman lesenswert macht, ist die verschrobene Art, der bestimmte „Irrsinn“ und spezielle Sarkasmus, mit dem Will Self seine Welt sieht. Außerdem versteht er wie kein anderer Situationskomik plastisch darzustellen. Er versteht es so gut, dass ich kaum mehr Fantasie brauche, um mir ungeliebte Mitmenschen ab sofort als Schimpansen vorzustellen. Zum Beispiel … na, das verkneif ich mir lieber!

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