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Eine Federwelt-Nachricht

Jüngst las ich im Newsletter der Federwelt (www.federwelt.de) Furchterbares. „Knaur erfindet Autorin“ war die Schlagzeile. Die amerikanische Autorin Tamara Kelly gebe es überhaupt nicht. Ihre ganze Biografie sei erfunden. Weder gebe es ihre Katzen noch ihre Schildkröte. Selbst der amerikanische Verlag wie die Copyright-Angabe im Impressum seien erfunden. In Wirklichkeit habe die Deutsche Beatrix Mannel den Roman „Zärtlich küsst der Tod“ geschrieben. So habe es auch der Focus gemeldet.

Ich bin schockiert. Wie furchtbar! Schockiert und erschüttert. Aber nicht über die Tatsache, dass hier ein Pseudonym erfunden wurde, sondern darüber, dass die Federwelt einem solchen Vorgang einen solchen Stellenwert zumisst.

Liebe Federwelt! Selbst Bibelautoren haben schon vor Jahrtausenden unter Pseudonymen geschrieben. Und große Autoren, die was auf sich hielten, legten sich Pseudonyme zu und veröffentlichten unter einer erfundenen Biografie. Vielleicht solltest du für die Redaktion Eymers Pseudonymenlexikon – Realnamen und Pseudonyme in der deutschen Literatur bestellen. Das 672 Seiten starke Werk über deutschsprachige Schriftsteller, die unser Pseudonym schrieben, würde dir wenigstens auf dem Feld der deutschen Literatur ein wenig die Tatsachen nahe bringen.

Übrigens: Ich schreibe selbst manchmal unter Pseudonym. Mein Pseudonym ist unter anderen Vera Simon.

Selbst die Wikipedia hat meine erfundene Biografie brav geschluckt:

http://de.wikipedia.org/wiki/Vera_Simon

Du, liebe Federwelt, kannst mir glauben, dass ich mich darüber sehr gefreut habe und darfst dich jetzt auch noch über den Pattloch Verlag mokieren, der so etwas zulässt.

Was Beatrix Mannel angeht, fand ich es lustig, dass die hoch gelobte Wikipedia bis heute noch nichts davon weiß, dass die Autorin als Pseudonym auch Tamara Kelly hat:

http://de.wikipedia.org/wiki/Beatrix_Mannel

Ich sag´s ja immer: Die Welt ist verlogen und will betrogen werden!

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