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Ein Volk von Dichtern und Denkern?

Der Welttag des Buchs kratzt dieses Mal gewaltig am deutschen Ego. Und in Österreich und der Schweiz ist es nicht anders. Denn traditionell werden wir zum 23. April mit verschiedensten Umfragen zum Leseverhalten konfrontiert. Heuer sieht es wahrlich nicht gut aus: Nicht nur, dass die Deutschen zu wenig läsen (nur 30% der Befragten greifen regelmäßig zum Buch), sondern, viel schlimmer: Angeblich werde das Falsche gelesen. Krimis statt Klassik, Rosamunde Pilcher statt Thomas Mann. Die Bestsellerlisten sprächen Bände. Auch in Österreich und der Schweiz.

Was will man bei so viel Nörgelei noch sagen? Ich kann über diese Schlüsse aus Straßenumfragen nur schmunzeln und vertiefe mich wieder in meinen Thriller – der langweilt nämlich im Gegensatz zu den unwichtigen Statistiken nicht.

Wenn Sie jetzt einen Blick in Ihr Bücherregal werfen, zucken Sie vielleicht mit den Achseln: Da stehen sie doch, die unverzichtbaren Werke der Weltliteratur, alle Literaturpreisträger friedlich nebeneinander aufgereiht. Hinter Glas, hören wir da schon die Person gewordene Stimme der Umfragen: Besitzen würden die Menschen die anspruchsvollen Werke schon, nur lesen würden sie sie eben nicht.

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